Clo Bisaz ist «der Fall» beim «Bestatter»

Di, 10. Jan. 2017
Der Clown ist tot. Clo Bisaz als Clown Pavel (liegend) und v.l.: Tonia Maria Zindel als Ellie, Judith Koch als Jackie, Reto Stalder als Fabio und Mike Müller als Luc Conrad.

Heute Abend flimmert die zweite Episode der fünften Staffel der SRF-Serie «Der Bestatter» über die Schweizer Bildschirme. Mittendrin stirbt heute auch ein Seetaler: Clo Bisaz über seine Rolle als Clown, deren Ursprung 13 Jahre zurück liegt.

 

Der aktuelle Fall um den sich Mike Müller alias Bestatter Luc Conrad und Samuel Streiff (Kommissar Reto Doerig) heute Abend ab 20.05 Uhr in der «Bestatter»-Folge «Wer zuletzt lacht» zu kümmern haben, ist der Tod des Clowns Pavel, der mitten in der Vorstellung im Zirkuszelt zusammenbricht. Die Diagnose von Rechtsmediziner Alois Semmelweiss wird lauten: Vergiftet!

Filmpremiere für Clo Bisaz
Der sterbende Clown ist in unserer Region bestens bekannt: Es handelt sich um Clo Bisaz, wohnhaft in Beinwil am See, Schauspieler undTheater-Chef im TaB Reinach. Dass ausgerechnet er diese Rolle spielt, ist kein Zufall: «Schon als Kind war ich vom Zirkus Knie und von der Figur des Clowns begeistert und ich wollte immer Zirkusdirektor werden», verrät der 58-jährige Beinwiler mit Bündner Wurzeln. Ausschlaggebend für sein Engagement war aber eine Produktion des Ensembles «salto&mortale», in der sich Bisaz als Clown einen Wettstreit mit dem Tod liefert. «Das ist 13 Jahre her.Wir haben das Stück ‹Eine Zirkusgeschichte› 280 Mal aufgeführt und ganz offenbar hat sich jemand daran erinnert», freut sich der gelernte Koch.

Film ist nicht wie Theater
Corinna Glaus, verantwortlich für die Castings beim Schweizer Radio und Fernsehen SRF, rief Bisaz im April 2016 an und von da an ging es schnell: «Ich musste mich nicht bewerben oder vorsprechen. Regisseur Tom Gerber hat sich die DVD der Zirkusgeschichte angeschaut und habe sofort gewusst, dass ich sein Mann bin», freut sich Bisaz. Bereits im Juni standen die Filmaufnahmen an. Drei Tage lang wurde vor und im Variété-Zirkus in Zug gedreht, dazu gab es noch einige Proben. Im Film wird Clown Pavel nur wenige Minuten zu sehen sein, aber «ich bin der Fall», lacht Bisaz und schildert die eigentliche Herausforderung bei den Dreharbeiten: «Beim Theaterspiel kann man sich in die Rolle einleben, sich hineinsteigern, aufleben. Beim Film dagegen wird die gleiche Szene immer und immer wieder gespielt, mit unterschiedlichen Einstellungen und vielen Unterbrüchen».

«Ohne grosses Tamtam»
Spätestens als Leiche sei er dann aber nicht mehr so gefordert gewesen, obwohl auch hierfür Disziplin und Atemkontrolle nötig seien und natürlich «sehr viel Make-up», wie der Neo-Filmstar weiter erzählt: «Die vielen Leute beim Film arbeiten professionell und zielstrebig und man wird immer von jemandem betreut». Das Vorspielen des eigenen Todes habe ihn aber auch nachdenklich gemacht.«Man befasst sich auf künstlerische Weise mit dem eigenen Tod.Das ist schon eine spezielle Sache.» Das Film-Schauspiel habe ihm gefallen. Vor vielen Jahren musste er sich entscheiden zwischen Theater und Film. «Ich habe den Weg der Theaterbühne gewählt, der mir bis heute sehr gefällt.» Er könne sich aber durchaus weitere Engagements beim Film vorstellen. Seine Filmpremiere heuteAbend um 20.05 Uhr auf SRF 1 wird auch Clo Bisaz erst heute Abend das erste Mal zu Gesicht bekommen. Anfängliche Ideen für einen Event imTaB-Kino habe er verworfen: «Ich schaue mir das mit meiner Frau ohne grosses Tamtam zu Hause an.» – Dann wäre er ja auch gleich erreichbar, falls sich umgehend Hollywood melden sollte.

(Text: Remo Conoci - Bilder: SRF/Sava Hlavacek)

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