Das Dorfzentrum soll sicherer werden

Mi, 25. Jan. 2017
Sanierungen unter dem Boden bezahlt die Gemeinde, alles darüber teilen sich Kanton und Gemeinde: In drei, resp. vier Jahren sollen die Schulstrasse (rechts) und die Poststrasse (von der auch die Hubpüntstrasse abzweigt) saniert werden. (Bild: Remo Conoci)

Teilweise über 100 Jahre alt sind die Leitungen unter dem Boden der Poststrasse und der Schulstrasse und auch der Belag hat in den letzten Jahren arg gelitten. Da es sich um zwei Kantonsstrassen handelt, arbeiten bei der anstehenden Sanierung Gemeinde und Kanton eng zusammen.

 

Letzterer ist in der Sache federführend. Gleichzeitig wird die Hubpüntstrasse in die Planungen einbezogen. Baubeginn ist frühstens im Jahr 2020.

Marius Büttiker vom Departement Bau, Verkehr und Umwelt BVU legte am Informationsabend für die Bevölkerung Wert darauf, dass die Grundlagen zum präsentierten Grossprojekt in enger Zusammenarbeit mit der Gemeine Seengen stattgefunden haben. Bereits 2014 einigte man sich darauf, die Sanierung der Poststrasse und der Schulstrasse gemeinsam anzugehen. Innerhalb von nur zwei Jahren wurden die nötigen Planungskredite und die Vernehmlassung durchgeführt. Unter der Federführung des Kantons waren und sind insgesamt sechs weitere Stellen an der Planung beteiligt, darunter auch eine Begleitgruppe, bestehend aus Vertretern des lokalen Gewerbes, Bevölkerung und aus der Politik – ein breit abgestütztes Gremium.

Seit über 150 Jahren befahren
Im Zusammenhang mit der notwendigen Verlegung der Bushaltestellen Post musste auch ein Teil der Hubpüntstrasse in die Planung miteinbezogen und neu gestaltet werden. Die drei Strassenzüge werden teilweise neu gestaltet. Einerseits sollen die Verkehrssicherheit insbesondere für Fussgänger erhöht und der öffentliche Verkehr begünstigt werden, aber auch die Erwartungen an die Parkierungsmöglichkeiten nahmen Einfluss auf die Arbeit der Planungsgruppe. David Burkhard, Verkehrsplaner der Metron AG, erklärte den Zuhörenden die Komplexität des Vorhabens: «Die beiden heutigen Kantonsstrassen sind schon auf Landkarten aus dem Jahr 1864 zu erkennen. » Obwohl heute «nur» 3000 bis 4000 Fahrzeuge pro Tag darauf verkehren, so sei wegen vielen unübersichtlichen Zu- und Wegfahrten eine sehr detaillierte Planung nötig. Bus-, Velound Wanderwege führen nämlich ebenfalls durch diesen engen Raum, ebenso konzentrieren sich hier Gewerbe, öffentliche Einrichtungen und Wohnraum. «Immerhin», sagte Burkhard, «handelt es sich bei den beiden Strassen nicht um Versorgungsrouten des Kantons,womit strengere Auflagen vermieden werden.»

Aus den zahlreichen Eingaben und Einflüssen resultierte nun ein Betriebsund Gestaltungskonzept (BGK), das dem Publikum vorgestellt werden konnte. Wesentliche Änderungen betreffen die Linienführung der öffentlichen Busse, die Gestaltung der Fahrbahnen und die Parkierungssituation. Die Kreuzungen werden so gestaltet, dass sie insbesondere Fussgängern mehr Sicherheit bieten. Die Details entnehmen Sie dem Kasten unten.

Das weitere Vorgehen
Projektleiter René Wernli präsentierte ein zeitlich ambitioniertesVorgehen, das ein fertiges Auflageprojekt inkl. Kostenvoranschlag bis im Herbst 2017 vorsieht. Die Kreditbewilligung würde im Idealfall an der Wintergmeind im November auf der Traktandenliste stehen. Das Genehmigungsverfahren würde ein Jahr in Anspruch nehmen; der nötige Landerwerb ein zusätzliches Jahr. Mit der Bauausführung an der Poststrasse könnte in diesem «sportlichen Fahrplan» frühestens 2020, mit jener der Schulstrasse 2021 begonnen werden.

Kosten noch unklar
Die anschliessenden Fragen aus der Zuhörerschaft fokussierten auf das Thema Fussgängersicherheit. Vizeammann Dieter Gugelmann wollte über zusätzlich zu beplanende Strassen und Fusswege keine Versprechungen machen, man könne das «Fuder auch überladen ». Im Plenum blieben die Zuhörenden noch zurückhaltend, vor den aufgestellten Wänden mit den Plänen tauchten dann aber einige Fragen auf, die beantwortet werden konnten. Zum Schluss stellte der Vizeammann die Forderung an den Kanton, die sportliche Zielsetzung bitte einzuhalten, es sei definitiver Wille des Gemeinderates, das Geschäft an die Herbstgemeindeversammlung zu bringen. Bis dahin werden auch die Kosten und der Verteilschlüssel zwischen Kanton und Gemeinde bekannt sein.

Betriebs- und Gestaltungskonzept
Das Betriebs- und Gestaltungskonzept (BGK) sieht diese Neuerungen vor:

• Eine wesentliche Änderung betrifft die Linienführung der öffentlichen Busse. Die Haltestellen Post (in beide Richtungen) müssen verschoben werden, eine davon sogar in die Hubpüntstrasse, resp. ins Planungskonzept Landi-Park integriert werden. Die andere Haltestelle soll weiterhin auf der Poststrasse bleiben, sie wird neu vor der Landi zu liegen kommen. Daraus folgt, dass die Buslinien 390 und 395 richtungsgleich durch das Dorf fahren, sodass sie sich auf den engen Strassen nicht kreuzen müssen.

•Auf der westlichen Schulstrasse sind breitere Trottoirs und bergaufwärts ein Radstreifen geplant. Auf der Poststrasse dagegen sind gar keine Leitlinien mehr vorgesehen. David Burkhard von der Metron AG erklärte nach der Versammlung: «Dies führt zu einer vorsichtigeren Fahrweise, da Linien verkehrstechnisch wirken und zu höheren Geschwindigkeiten verleiten ».

• Vor dem alten Schulgebäude wird man nach der Sanierung der Schulstrasse nicht mehr parkieren können. Stattdessen entstehen auf dem Platz der Mehrzweckhalle und im heutigen Burgturmpärkli zusätzliche Parkplätze. • Es werden alle angrenzenden Kreuzungen so gestaltet, dass sie insbesondere Fussgängern mehr Sicherheit bieten. Leichte Anpassungen der Strassenführungen sorgen an Kreuzungen bei allen Verkehrsteilnehmern für mehr Übersicht.

• Die neue Verkehrssituation sollte zudem zu einer leichten Geschwindigkeitsreduktion führen, Schon heute fahren die Fahrzeuge mehrheitlich unter der Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h.

(Remo Conoci)

 

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Den ganzen Artikel finden Sie in der WB-Ausgabe Nr. 5, vom Freitag, 20. Januar 2017. Abonnieren Sie das Wynentaler-Blatt noch heute - Sie verpassen nie wieder das wirklich Wissenswerte aus IHRER Region.

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