Sein Herz der Musik verschrieben

Sa, 25. Feb. 2017
Ruedy Lehnherr (Bild: Remo Conoci)

Ruedy Lehnherr ohne Musik? Undenkbar. Als Musiklehrer, Komponist, Arrangeur und Virtuose an vielen Instrumenten besteht mehr als sein halbes Leben aus Musik. Vor seinem sehr persönlichen Projekt auf der TaB-Bühne, beim Konzert mit der «Funky Swing Band» hat ihn das WB-Redaktor Remo Conoci in Burg getroffen.

Das Portrait entstand rund eine Woche vor dem Konzert in Reinach. Den Bericht zu «Moondance» finden Sie hier.

Ein Blick ins Wohnzimmer von Ruedy Lehnherr ist wie eine kleine musikalische Reise:Auf demTisch liegen Notenblätter, hier ein Klavierauszug mit Singstimme, da ein Gitarrenund ein Trompetenpart.Daneben liegt eine CD-Box mit allen 104 Sinfonien von Haydn, in der Ecke die Tuba und an der Wand das Klavier. «Manchmal kommt es vor, dass mir eine Melodie einfällt, dann muss ich sie möglichst schnell spielen können», sagt Lehnherr. In der musikalischen Familie Lehnherr kein Problem,denn Ehefrau Eva und die beiden Söhne Marius und Oliver spielen ebenso Musik. Ein Computer steht zwar auch auf dem Tisch, «den brauche ich aber nicht fürs Komponieren», denn die Noten bringe er von Hand zu Papier.

«Man kann mit dem Computer vielleicht etwas besser darstellen, aber ich schreibe mit der Hand viel schneller. Sehen Sie hier», sagts und der grosse Stapel mit den Noten wird in eine neue Ordnung gebracht. «Hier haben wir das Arrangement von Van Morrisons «Moondance». Das Stück spielen wir am Konzert in einer Woche. Es liegt mir sehr am Herzen und daran habe ich lange gearbeitet. Und hier: Das habe ich gestern Abend geschrieben, die Melodie passt wunderbar zur Stimme unserer Gastsängerin Michaela Gurten. Sie hat eine hervorragende Stimme. Überhaupt, alle Musiker der «Funky Swing Band» spielen hervorragend. Morgen kommt Michaela vorbei und wir üben ihren Part und am Wochenende vor dem Konzert proben wir alle miteinander».

Lehnherrs Musikwelt
Wenn Ruedy Lehnherr über Musik spricht, sprudelt es nur so aus ihm heraus. Dieser Enthusiasmus drückt sich in seinen Melodien aus. «Natürlich! Gefühl ist alles in der Musik», resümiert der Burger Musiklehrer. «Musiker, die jede Note genau nach Plan spielen, gibt es ganz viele. Ich mag das Persönliche und ich umgebe mich gern mit jungen Menschen, die mich inspirieren ». Nicht alle Stücke, die am Konzertabend vom kommenden 11. Februar im TaB gespielt werden, hat der 56-Jährige selber geschrieben, aber alle haben eine persönliche «Lehnherr- Note». Er kennt seine Musiker und weiss, was sie können. Wieder zückt er die Noten von «Moondance» hervor: «Das Intermezzo im 12/8-Takt ist anspruchsvoll zu spielen, aber ich wollte das unbedingt so, weil der Mond ja zwölfmal im Jahr um die Erde kreist.»

Regional und abwechslungsreich
Die Musikwelt des Ruedy Lehnherr ist eine kunterbunte. Zwölf Jahre dirigierte er die Feldmusik Luzern, eine seiner erfolgreichsten Kompositionen ist ein symphonischer Marsch, welcher auch von einem Universitätsorchester unter seiner Leitung in Kalifornien aufgeführt wurde. Die «Funky Swing Band» geht stilistisch in eine ganz andere Richtung. Es handelt sich um ein Ensemble bestehend aus acht Musikern. Viele von ihnen stammen aus der näheren Umgebung: etwa Albin Stöckli, Trompeter aus dem Seetal, Bassist Christian Bachmann aus dem Ruedertal, oder der Wynentaler Schlagzeuger und Perkussionist Rolf Richner. Und natürlich Ruedy Lehnherr, der in Burg wohnt. Das Programm «Moondance» wird ausgerechnet bei Vollmond gespielt. «Ein wunderbarer Zufall, der uns harmonisch durch den Konzertabend begleiten wird», sagt Lehnherr. Den Zuhörer erwarte dabei ein abwechslungsreiches Konzert. In der Ballade «Echoes OfAncientTimes» taucht man in eine geheimnisvolle Atmosphäre ein,man wird aufgerüttelt von «Funky Swing», in dem Funk und Swing- Elemente für Spannung sorgen und man wird sich erfreuen über den Humor in «Of Chicks&Hens». Einige der Stücke kann man übrigens auf der Webseite www.funkyswingband.ch probehören.

Ein ganz besonderes Konzert
Bis zum Konzert am Samstag, 11. Februar im TaB bleibt noch ein wenig Zeit. Der Perfektionist Lehnherr wird es verstehen, seine «Small Big Band» richtig einzustimmen. Je näher der Termin rückt, steigt auch bei ihm die Vorfreude. Es sei ein sehr besonderes Konzert, ein Heimspiel. «Da gibt es das eine Stück, ‹Tell me the way›, das bei einem Spaziergang auf dem Stierenberg entstanden ist. Ein Mann setzte sich zu mir und meiner Frau und erzählte uns seine Lebensgeschichte. Daraus entstand dieses Stück.» Den Zuhörer erwartet also nicht einfach «Musik», sondern ein lebendiger, kunterbunter und emotionaler Mix mit der ganz besonderen «Lehnherr-Note» eben.

 

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