Von Martin Suter

«Was genau macht Ihr denn jetzt?» wendet sich die Regie in der Saalmitte an die Bühne. Die Darsteller, welche im Begriff sind, sich abzuwenden, halten inne und verharren im Scheinwerferlicht.Eine von vielen Proben im Löwensaal Beinwil am See – diesmal mit Maske und Kostümen. Da können und dürfen noch kleine Pannen auftreten. Bis zur Premiere verbleibt ja noch etwas Zeit, um Missverständnisse auszubügeln. Oder Fragen zu beantworten: «Soll der Kuss genau jetzt erfolgen oder erst später?»

Farbig und eindrucksvoll
Die Inhalte der meisten Operetten sind vielfach nach dem selben Muster gestrickt und gleichen sich wie ein Ei dem andern. Punkto Inszenierung können sich die Bühnenwerke jedoch ganz gewaltig voneinander abheben und unterscheiden. Auf der Operettenbühne der Theatergesellschaft Beinwil am See wird das heitere Spektakel von Ralph Benatzky bereits zum vierten Mal aufgeführt – doch die neuste Produktion dürfte sich von ihren Vorgängerinnen in vielerlei Hinsicht unterscheiden.Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat sich auch die Welt der Operette verändert – vieles kommt noch professioneller, aufwändiger und wirkungsvoller daher. Im Fall der aktuellen Inszenierung ist es eine raffinierte Lichttechnik, die das Bühnengeschehen phasenweise in eine unglaubliche Farbenpracht eintauchen lässt.

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