Vier-Augen-Prinzip beim Gassigehen

So, 01. Apr. 2018

Heute startet im Bezirk Kulm ein Pilotversuch der schliesslich in eine neue gesetzliche Regelung für Hundehalter münden soll. Wer mit seinem Hund Gassi geht muss eine Begleitperson mitnehmen. Alles über das Vier-Augenprinzip und die neue Gratis Poopser-App.

Schon lange ist für Landwirte liegengelassener Hundekot ein Problem. Robidog-Kästen haben wenig Entspannung gebracht – nach wie vor gibt es Unverbesserliche. Deswegen zeichnet sich nun eine neue gesetzliche Regelung ab. Im Bezirk Kulm wird ab dem 1. April eine neue Regelung getestet, welche nach dem bewährten «Vier-Augen-Prinzip» funktioniert. Dementsprechend sollen Hundehalter in Zukunft nur noch zu zweit unterwegs sein dürfen, damit eine «sanfte Kontrolle» sichergestellt ist. Gemäss einer Studie vom Institut für Psychologie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften könnte so die Bereitschaft, den Hundekot fachgerecht in den erwähnten Boxen zu entsorgen, markant erhöht werden.

Nie mehr alleine mit dem Hund unterwegs
Als Begleitpersonen kommen Personen aus dem Bekanntenkreis in Betracht. Wer diese Möglichkeit nicht hat, setzt sich mit der Gemeindeverwaltung seiner Wohngemeinde in Verbindung. Diese kann Leute zur Begleitung aus einem Pool zur Verfügung stellen. Die Organisation wird dabei in den verschiedenen Gemeinden unterschiedlich gehandhabt. In Menziken greift man beispielsweise auf die Unterstützung des Kynologischen Vereins zurück, in Unterkulm auf jene der Feuerwehr.

Der Kanton verfügte die neue Regelung und die damit verbundenen Aufgaben etwas kurzfristig, weshalb das Ganze insbesondere beim Gemeindepersonal im Pilotbezirk Kulm nicht nur auf Euphorie stiess. Trotzdem ist man bereit und die Testphase kann damit fristgerecht am 1. April beginnen. Dieter Holliger, Chef der Repol aargauSüd, hielt gegenüber dem Wynentaler Blatt fest, seine Beamten würden vorerst zwar noch keine Bussen aussprechen. Die Hundehalterinnen und -halter, die alleine unterwegs sind würden jedoch nachdrücklich auf ihre Fehlverhalten aufmerksam gemacht. Die Polizisten sind deshalb ab nächster Wochen in den Dörfern vermehrt zu Fuss unterwegs – auf Pfaden, die bei Hundebesitzern beliebt sind.

«Poopser»-App
Auch Passanten, die sich über liegen gelassenen Hundekot ärgern, können sich beteiligen.Der Kanton hat mit den Entwicklern der App «Poopser» (erhältlich im App Store und bei Google Play) eine vorerst befristete Kooperation geschlossen. Damit kann man Hundekot-Bilder unkompliziert und direkt an eine zentrale Datenbank senden, auf welche die Polizei Zugriff hat. Diese handelt dann aufgrund der mitgesendeten GPS-Daten sachgemäss. Sie überwacht beispielsweise eine fragliche Stelle gründlicher oder montiert vor Ort sogar eine Knopfkamera, um Täter oder besser: deren Frauchen oder Herrchen zu ermitteln.

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