«Das Alter allein macht nicht depressiv»

Fr, 18. Jan. 2019
Dr. med. Andreas Schmid berichtete über sein Fachgebiet Depressionen in der zweiten Lebenshälfte. (Bild: zVg.)

Der erste Anlass des Club der alten Hasen im 2019 stiess wiederum auf grosses Interesse. Rund 50 Personen lauschten, in der Geschäftsstelle Gränichen der Raiffeisenbank Aarau-Lenzburg, gespannt den Ausführungen von Dr. med. Andreas Schmid zum Thema «Depressionen im Alter».

Mit spürbarem Interesse und Herzblut berichtete Dr. med. Andreas Schmid über sein Fachgebiet und bezeichnete sich gleich selber als «alten Hasen». So arbeitet er seit 20 Jahren als leitender Arzt der Abteilung Psychotherapie in der zweiten Lebenshälfte in der Schützen Klinik Rheinfelden und führte am Referat aus: «Das Alter alleine macht nicht depressiv, aber es zwingt uns zur Auseinandersetzung mit unangenehmen Themen». Daher spricht man auch nicht mehr von einer «Altersdepression», sondern von einer Depression im Alter oder in der zweiten Lebenshälfte. Speziell bei diesen Depressionen ist, dass diese oft in Kombination mit einem physischen Leiden auftreten und sich die Symptome zuerst körperlich zeigen. Die Hauptsymptome wie bedrückte Stimmung, Freudlosigkeit und Interessensverlust kommen später dazu.

Prävention: In Bewegung bleiben

Bei der Psychotherapie werden zuerst die Ursachen angeschaut, die zur Situation geführt haben. Diese können enorm vielfältig sein und im Alter kommt es laut Dr. Schmid auch oft vor, dass plötzlich alte Wunden aufgebrochen werden. Sind die Ursachen erkannt, werden diese aufgearbeitet und versucht, die Symptome zu lindern. Weiter werden, zusammen mit dem Patienten, reifere Arten der Bewältigung gelernt. «Die beste Prävention ist es in Bewegung zu bleiben. Dies bedeutet eine Aufgabe zu haben, sich sportlich zu betätigen, Kontakte und Freundschaften zu pflegen, Achtsamkeit und Genuss zu leben aber auch Hilfe anzunehmen», führte Dr. Schmid dazu aus.

Wie verhalte ich mich als Angehöriger?

«Den Betroffenen offen und authentisch ansprechen und die eigenen Sorgen ausdrücken», sagte Schmid dazu. Die Situation für die Angehörigen ist oft sehr schwierig zu tragen und es ist angesagt, eine gesunde Distanz zu halten. Aber auch für den Patienten ist ein stärkendes Umfeld von grösster Wichtigkeit. Andreas Schmid führte dazu aus: «Der beste Pillenersatz ist und bleibt der Mensch».

Nächster Anlass im Februar

Das nächste Referat des Club der alten Hasen findet am 12. Februar in der Geschäftsstelle Gränichen der Raiffeisenbank Aarau-Lenzburg statt. Dann geht es um das Thema «Soulman – Unterstützung im Alter». Jedermann ist ohne Voranmeldung an den kostenlosen Anlässen herzlich willkommen.

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