Zwei Gegentore im gleichen Überzahlspiel

So, 12. Jan. 2020
Stefano Pons (Mitte, in schwarz) erzielt das 4:6 - Schlussresultat: Red Lions Reinach – SC Herisau 4:7 (1:0, 0:4, 3:3)

Die Red Lions Reinach verlieren das Spiel gegen en SC Herisau kuriorerweise im Überzahlspiel und nur wenige Stunden nachdem der Gast aus der Ostschweiz seinen langjährigen Trainer entlassen hat.

von Remo Conoci (Text und Bilder)

Entlassen wurde Markus Rechsteiner beim Achten der Liga SC Herisau, «wegen der aktuellen Tabellensituation», wie es in einer Medienmitteilung vom Freitagabend hiess. An der Bande stand gegen die Red Lions Reinach der ehemalige Topscorer des HC Thurgau und den Pikes Oberthurgau, Christian Strasser.

Seinen Leuten gelang der bessere Einstieg in das gut besuchte Spiel. Zweimal Alexander Jeitziner und Dario Eggimann fanden den Abschluss, ohne aber zu reüssieren. Auf der anderen Seite liess Vitezlav Dum in der 7. Minute den Puck für Patrick Lerch liegen, der ungehindert aber erfolglos auf Torhüter Valentin Bauer abfeuert. Wenige Zeigerumdrehungen später scheiterten auch Cyril Meyer und Marco Rosamilia am Herisauer Schlussmann. In der 15. Minute, folgt die vorläufige Erlösung: Bei einem wunderbar vorgetragenen Angriff lag die Scheibe auf der Schaufel von Michael Nideröst, der seinen Schuss von Bauer noch abgewehrt sah – Noah Allabauer stand aber goldrichtig und verwertete den Abpraller zum 1:0. In den verbleibenden Spielminuten erarbeiteten sich die Löwen in diesem ersten Drittel nun deutlich mehr Spielanteile.

Timo Keller entscheidet das Spiel von der Strafbank aus

Doch so sollte es nicht weiter gehen. Nach gut fünf Minuten im Mitteldrittel, wurde Reinachs Pascal Rietmann im Angriffsdrittel unschön angegangen. Dieser kam ins Trudeln, verlor Handschuh, Stock und nicht als einziger in seinem Team die Orientierung. Den direkten Gegenstoss nutzen die Gäste zum 1:1 durch Dario Eggimann. Die Chance wieder in Führung zu gehen bot sich bei 31:06, als der Herisauer Timo Koller auf die Strafbank geschickt wurde. Als dieser zurück kam stand es aber 3:1 für sein Team. Innerhalb nur einer Spielminute gelangen den Gästen zwei Shorthander. Reinach brachte den Puck im eigenen Verteidigungsdrittel nicht unter Kontrolle, was zuerst Marc Pace und danach Alexander Jeitziner zum Doppelschlag ausnutzen. Die Orientierungslosigkeit der Red Lions steigerte sich bis zur zweiten Sirene in eine Art Schockstarre – das 1:4 eine Folge daraus und wieder war Timo Koller daran beteiligt – diesmal als Torschütze.

Die Frage war, wie sich das Team von Coach Raphael Zahner im letzten Drittel aus dem Treibeis retten will. Die Antwort: Mit Kampfbereitschaft. Diese setzte so richtig ab der 51. Minute ein, als Nicolas Moldovanyi zweimal am richtigen Ort stand und sein Team auf 3:4 heranbrachte. Doch wieder machten es sich die Hausherren selber schwer: Cyril Meier lässt das Bein stehen und kassiert die einzige Reinacher Strafe des Spiels. Diese führt zu vielen Herisauer Chancen und kurz vor Meiers Rückkehr stand es 3:5.

Hektische Schlussphase und positive Aussichten

Die Stadionuhr zeigte (sofern man sie entziffern konnte) noch 5 Minuten Spielzeit an, in denen die knapp 300 Zuschauer in den Genuss von Hektik, Spannung und drei weiteren Toren kommen sollten. An der Deutlichkeit der Niederlage änderte das 4:7 aber schliesslich nichts mehr. 

Nach Abschluss der Regular Season kann man das Spiel gegen den SC Herisau durchaus als «typisch» für den Saisonverlauf bezeichnen. Das Team ist zweifellos das beste seit seiner Gründung und es spielt mit vielen Gegnern auf Augenhöhe. Die Red Lions leisten sich aber immer wieder schwächere, spielentscheidende Phasen, die wie gegen Herisau zwei Minuten dauern, oder beispielsweise in Aarau ein ganzes Drittel lang. Kann die Konzentration 60 Minuten lang aufrecht erhalten werden, sind auch solide Siege wie zuletzt gegen Rheintal möglich. Einer erfahrenen Mannschaft müsste man deswegen die Leviten lesen, aber bei den Red Lions handelt es sich um eine sehr junge, unerfahrene Mannschaft, die sich immer wieder an Umstellungen in den Linien gewöhnen musste. Platz 10 nach der Regular Season und nur zwei Punkte Rückstand auf Platz 9 (Rheintal), lassen positiv in die Zukunft blicken. Von den sechs Teams unter dem Strich, hat Reinach am zweitwenigsten Tore kassiert.

Red Lions Reinach – SC Herisau 4:7 (1:0, 0:4, 3:3). Kunsteisbahn Oberwynental, 293 Zuschauer. SR: Stegmann; König, Rentsch. Tore: 16. Allabauer (Nideröst) 1:0; 26. Eggimann 1:1, 32. (31:43) Pace (Hausmann, Ausschl. Koller!) 1:2, 33. (32:38) Jeitziner (Popp, Hofstetter, Ausschl. Koller!) 1:3; 40. Koller (Gartmann) 1:4; 51. Moldovanyi (Meyer, Renggli) 2:4, 54. Moldovanyi (Rietmann, Renggli) 3:4, 56. Gartmann (Ausschl. Meyer) 3:5, 56. Inauen (Hoffmann) 3:6, 58. Pons (Nideröst, Müller, Lions ohne Torhüter) 4:6, 60. Eggimann (Ausschluss Jeitziner!, Lions ohne Torhüter) 4:7. Strafen: Red Lions 1 x 2 Min., Herisau 3 x 2 Min. Faires Spiel.
Resultate 1. Liga Gruppe Ost, 22. Runde: EHC Wetzikon - EHC Burgdorf 4:3 n.V., HC Luzern - EC Wil 3:4 n.V., HC Prättigau Herrschaft – GDT Bellinzona 4:5 n.P., Argovia Stars - EHC Frauenfeld 5:4 n.P., SC Rheintal - Pikes EHC Oberthurgau 1:3, Red Lions Reinach – SC Herisau 4:7.
Tabelle nach der Regular Season (alle 22 Spiele): 1. Frauenfeld (95:45) 58 – 2. PIKES (92:61) 47 – 3. Wetzikon (103:74) 45 – 4. Wil (94:72) 42 – 5. Bellionzona (83:75) 38 – 6. Burgdorf (70:64) 34 – 7. Argovia Stars (64:65) 32 – 8. Herisau (81:79) 31 – 9. Rheintal (64:87) 24 – 10. Red Lions (59:77) 22 – 11. Prättigau (51:95) 15 – 12. Luzern (43:101) 8.

So gehts weiter

Die Teams auf den Plätzen 1- 6 nehmen an der Masterround I teil, die Mannschaften auf den Plätzen 7 - 12 an der Masterround II. Die Punkte werden mitgenommen. In der unteren Masterround spielen die sechs Teams noch einmal gegeneinander (zu Hause oder auswärts = 5 Spiele). Die Partien der Red Lions wurden wie folgt angesetzt:

Samstag 18. Januar,17.30 Uhr:
SC Rheintal – Red Lions Reinach

Mittwoch, 22. Januar, 20.15 Uhr:
Red Lions Reinach – SC Herisau

Samstag, 25. Januar, Zeit offen:
Argovia Stars – Red Lions Reinach

Mittwoch, 29. Januar, 20.15 Uhr:
Red Lions Reinach – HC Luzern

Samstag, 1. Februar,  17.30 Uhr:
Prättigau Herrschaft – Red Lions

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