Viele Gerüchte und die wichtigen Fakten

Di, 17. Feb. 2015

Die Beziehung einer 29-jährigen
Bez-Lehrerin mit einem
17-jährigen Schüler, an der
Kreisschule Mittleres Wynental,
führte zu einem Medienhype. WB-Redaktor Martin Sommerhalder
hat Christine Hächler,
Schulpflegepräsidentin ad interim,
dazu befragt.

Christine Hächler, es kursieren im

Umfeld der Schule und in den Medien

diverse Gerüchte, was zwischen der

Lehrerin und dem Schüler gelaufen ist.

Die Beziehung soll schon seit Herbst

gedauert haben, die Sache sei durch

ein SMS ans Licht gekommen, die beiden

seien im Skilager in flagranti erwischt

worden. Können Sie Konkretes

sagen, um der Gerüchteküche zu begegnen?

Schulpflege und Schulleitung haben

keine Kenntnis über die Dauer

der Beziehung. Dass eine Beziehung

bestehen könnte, war der Schule vor

den Sportferien nicht bekannt.Als die

Nähe zwischen Schüler und Lehrperson

im Skilager aufgefallen ist, hat die

Lagerleitung die Lehrerin darauf hingewiesen,

sich bei der Schulleitung

umgehend zu stellen. Die Aussage, die

beiden seien in flagranti erwischt worden,

ist ein Gerücht. Die Lagerleitung

hat aus Sicht der Schule korrekt gehandelt.

 

Wann und wie wurde die Schulpflege

eingeschaltet?

Die Schulpflege wurde am Dienstag

nach dem Skilager eingeschaltet.

Gab es je eine Option zur sofortigen

Auflösung des Arbeitsverhältnisses?

Nachdem wir Kenntnis über den

Vorfall hatten, wurde umgehend geprüft,

wie wir weiterfahren könnten.

Von Anfang an war klar, dass wir transparent

sein wollten und den Vorfall

nicht unter den Tisch wischen wollten.

Als wir nach und nach den Umfang des

Geschehens erfahren hatten und feststellten,

dass sich die Nachricht bereits

verbreitet hatte, entschieden wir uns

für die Auflösung des Arbeitsverhältnisses

in gegenseitigem Einvernehmen.

Eine Weiterbeschäftigung hätte unter

diesen Umständen eine übermässige

Belastung für alle Beteiligten bedeutet.

 

Wie gehen die Schüler mit der Sache

um? Werden sie professionell unterstützt?

Haben sie eine Anlaufstelle für

ihre Fragen?

Die Schülerinnen und Schüler wurden

darauf hingewiesen, bei Problemen

an die Lehrpersonen oder an den

Schulsozialarbeiter zu gelangen, damit

allenfalls umgehend Fachstellen zur

Aufarbeitung des Vorfalls eingeschaltet

werden können. Die Lehrpersonen

werden auf das Ereignis mit verschiedenen

Themen im Unterricht reagieren

und die Situation in den Klassen

aufmerksam beobachten.

 

Sie schreiben im Brief an die Eltern,

dass auch Schulleitung und Lehrpersonen

«sehr betroffen» sind. Wie verarbeitet

das Lehrerteam die Sache?

Hat es auch irgendwelche Unterstützung?

Dem Lehrkörper ist ein grosses

Kompliment auszusprechen. Sie reagierten

auf die Situation professionell

und doch menschlich.InAustauschrunden

wurde die Problematik aus verschiedenen

Perspektiven betrachtet

und besprochen. Schulleitung und

Schulpflege unterstützen die Lehrpersonen.

 

Können Sie etwas zum aktuellen Befinden

der beiden Direktbetroffenen

sagen? Stehen Sie mit Ihnen in Kontakt?

Wir stehen mit den Betroffenen in

Kontakt. Über das persönliche Befinden

können wir unter diesen schwierigen

Umständen nicht berichten.

 

Welche Konsequenzen warten nebst

dem aufgelösten Arbeitsverhältnis auf

die Lehrerin?

Die Schulpflege hat sich entschieden,

keine Anzeige zu erstatten. Die

Konsequenzen für die Lehrperson entstehen

aus der Situation. Das öffentliche

Interesse wirkt prägend.

 

Welche auf den Schüler?

Dem Schüler wird keine Schuld zugewiesen.

So lange er sich an der Schule

wohlfühlt, wird er da auch bleiben.

 

An sich ist der Fall ja eigentlich ein

Offizialdelikt, das heisst eine Untersuchung

müsste auch dann erfolgen,

wenn niemand Anzeige erstattet. Wie

ist der Ablauf bzw. das weitere Vorgehen

diesbezüglich?

Es ist richtig, dass hier ein Offizialdelikt

vorliegt.

Anzumerken ist noch, dass in einem

Abhängigkeitsverhältnis Schutzalter

18 Jahre besteht.

Die Staatsanwaltschaft hat sich bereits

eingeschaltet und die Betroffenen

befragt.Nach letzten Informationen hat

sich bei der Befragung der Betroffenen

bestätigt, dass die Beziehung einvernehmlich

war. Die Staatsanwaltschaft

prüft nun, das Verfahren einzustellen.

So hat sich zumindest die Sprecherin

der Staatsanwaltschaft, Sandra Zuber,

laut Medienberichten geäussert.

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