Die «Swiss Lady» ist immer im Gepäck

Do, 21. Okt. 2021
Pepe Lienhard vor dem Saalbau in Reinach. Am 30. Oktober steht er im Oberwynentaler Kulturhaus mit seinem Orchester auf der Bühne. Bereits diese Woche stattete er dem Oberwynental einen Besuch ab. (Bild: rc.)

In gut einer Woche gastiert Pepe Lienhard mit seinem Orchester im Saalbau Reinach. Nach den ausverkauften Vorstellungen im KKL freut sich der 75-Jährige auf dieses Konzert, denn das Wynental ist für ihn auch ein bisschen Heimat. In Reinach hat er nämlich vor 60 Jahren zwei Preise gleichzeitig gewonnen.

rc. Die Zusage auf eine Terminanfrage kam schnell und nur wenige Stunden später stand er da, Pepe Lienhard. «Die Legende», wie viele sagen würden. «An dieser Bezeichnung habe ich nicht so Freude, ich bin ja noch da», lacht der 75-Jährige, der musikalisch so ziemlich alles erreicht hat, was man sich als Musiker wünschen kann, stand mit Whitney Huston und Frank Sinatra auf der Bühne.Wie es der Zufall so will, lief während der Fahrt zum Termin Udo Jürgens im Radio, den Pepe Lienhard während 37 Jahren begleitet hat. Der Vollblut-Musiker ist dankbar, all diese Erfahrungen in seinem Leben gemacht haben zu dürfen. «Das hat mich zu dem gemacht, wer ich heute bin.» Abgehoben klingt das keine Sekunde, mit viel Energie und Interesse beantwortet er die vielen Fragen. Heute sehe er sich eher als der, der Wünsche anderer Menschen erfüllen darf. Das macht er auf vielfältige Weise. Mit Besuchen in Altersheimen, bei Konzerten in grossen, mittleren und kleinen Hallen, durch zufällige Gespräche mit Menschen, die ihn erkennen: er ist einfach Pepe Lienhard. «Du gehörst uns allen», habe mal jemand zu ihm gesagt.

«Im Rahmen meiner Gelassenheit»

Das Gespräch mit dem Redaktor vom Wynentaler Blatt findet an einem Tisch im Restaurant Central statt. In unmittelbarer Nähe wird Pepe Linhard mit seinem Orchester im Saalbau auftreten, ein Konzert, auf das er sich ganz besonders freut. «In Reinach habe ich mit sechzehn Jahren an einem Wettbewerb mitgemacht, der ‹Jekami› geheissen hat. Jeder der wollte, konnte mitmachen. Ich nahm mit zwei verschiedenen Bands teil und habe den ersten und dritten Platz erreicht.» Zahlreiche Konzerte und gute Begegnungen habe er im Wynental erlebt, Trompeter Paul Weber aus Menziken spielte viele Jahre in seiner Band und mit «unserem» alt Bundesrat Kaspar Villiger hat er ebenfalls musiziert. Auch den Saalbau und seine Akustik ist ihm in guter Erinnerung geblieben und natürlich sei das Publikum wunderbar gewesen. Berührungsängste kennt Peter Rudolf Lienhard, wie er mit bürgerlichem Namen heisst, keine. «Ich glaube, das ist etwa mit 60 Jahren passiert. Da habe ich meine innere Ruhe gefunden. In den Siebzigern, als die ‹Swiss Lady› in den Radios auf und ab gespielt wurde, habe ich das Lied fast nicht mehr hören können. Heute weiss ich im Rahmen meiner Gelassenheit, dass sie ein Teil von mir ist, dass ich ihr viel verdanke und vor allem, dass sie mein Publikum liebt und sie hören will.»

«Ich geniesse jeden Auftritt»

«Swiss Lady» wird am 30. Oktober im Saalbau natürlich auch zu hören sein, zusammen mit vielen anderen bekannten und wunderbaren Melodien.Tickets sind noch zu haben, es empfiehlt sich dennoch seine Karten unter www.saalbau.ch bald zu reservieren. Das Publikum erwartet eine Zeitreise in die Vergangenheit, Ausflüge in die Welt der Filmmusik, aber auch moderne Stücke sind dabei: «Es ist eine bekömmliche Mischung», verrät der 75-Jährige, der vom Aufhören nichts wissen will. «Ich geniesse jeden Auftritt, bereite mich mit Freude vor." Pläne für das nächste Jahr bestehen ebenfalls: So wird er im Mai 2022 für die Jubiläumskonzerte mit der Big Band, seiner grösseren Formation unterwegs sein, mit Zwischenhalt in Suhr. 50 Jahre auf der Bühne. Und danach? «Das werden wir sehen. Solange die Freude da ist und die Gesundheit mitmacht, will ich in Bewegung bleiben. Als Musiker wird man schliesslich nie pensioniert», lacht er. Sein grosses Vorbild sei Hugo Strasser, der mit über 90 Jahren noch auf der Bühne stand. «Der spielte wie ein Gott», erinnert sich Lienhard und schweift in Erinnerungen ab, bei denen viele bekannte Namen fallen. «Ich habe mich bis heute immer mit guten Musikerinnen und Musikern umgeben, genauso wie ich mich heute nur noch mit positiven Menschen umgebe.» Dann kommt Lienhard zurück zur Musik: «Wir ‹Alten› stehen für eine andere Generation von Musik, aber eins garantiere ich: Am 30. Oktober geht in Reinach die Post ab!»

Pepe ist einfach Pepe

Zusammen mit seiner Ehefrau Christine planen und leben Lienhards den Tagesablauf ohne Hektik aufkommen zu lassen. Seit 16 Jahren sind sie ein Paar, 10 davon verheiratet. Schäferhund Garou ist, wenn es geht, auch dabei. Und wenn es doch zu viel wird, bildet ihr umgebautes Bauernhaus in Frauenfeld eine Oase der Ruhe. «Mit unseren Obst- und Quittenbäumen, den Hasen und Hühnern haben wir immer etwas zu tun», strahlt der Mann mit einer schier unerschöpflichen Lebensfreude, der «auch im Haushalt viel hilft,» wie er lachend ergänzt.

Auch am 30. Oktober wird Pepe Lienhard einfach Pepe Lienhard sein und mit seinen 10 Musikern und vier SängerInnen auf der Saalbau-Bühne Freude verbreiten. Moderne Musik mit südamerikanischen Nuancen und vertraute Melodien wie «I Will Always Love You» und «That’s Amore» werden dabei sein. Und ganz sicher auch die «Swiss Lady».

Tickets: www.saalbau-reinach.ch. Infos: www.pepelienhard.ch

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