Termingerecht auf die Museumsnacht hin konnte Bruno Altherr aus Reitnau sein Gutenberg-Museum eröffnet, das er in minuziöser Kleinarbeit in den letzten 20 Jahren aufgebaut hat.
Mit der Erfindung der Buchdruckerkunst hat Gutenberg dafür gesorgt, dass auch einfachen Leuten der Weg zu mehr Bildung ermöglicht wurde. Diese Kunst hat sich mit den Jahrhunderten mächtig gewandelt, und Bruno Altherr aus Reitnau kann in seinem in rund 20 Jahren zusammengetragenen Museum diese Wandlung präsentieren. Die meisten Ausstellungsstücke sind noch voll einsatzfähig. Schon früher gewährte der Reitnauer zu besonderen Anlässen die ersten Ergebnisse seiner Leidenschaft: Er sammelt seit vielen Jahren antike, aber auch moderne Stücke, die den enormen Wandel der Buchdruckkunst dokumentieren. Termingerecht auf den Museumstag lud er den Reitnauer Gemeinderat ein, um die Glanzstücke voller Stolz zu präsentieren. Dazu gehört zweifellos der Stockzylinder von Marinoni aus Paris, der aus der Zeit um 1850 stammt. Marinoni war der Erfinder der Zeitungs-Rotations-Drucktechnik. Der letzte Besitzer dieses Stockzylinders wohnte vis à vis von Picasso, und schon die Tatsache, dass der Maler sich vielleicht sogar an dieser Maschine zu schaffen machte, erhöht deren Wert. Altherr bekam sie geschenkt, zerlegte sie zum Transport von Paris nach Reitnau völlig und hat sie nun in seinem Museum so installiert, dass er damit rechnen kann, ab Frühling 2014 damit zu drucken. «Dies war absolute Präzisionsarbeit. Wenn die Maschine nicht voll im Lot stand, hatten wir keine Chance, auch nur eine Schraube einzudrehen»,so Altherr auf einem Rundgang durch sein kleines, aber wertvolles Reich. Mehr in der Ausgabe Nr. 88 vom 12. November.
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