Nachwehen vom Seetal Derby

Fr, 13. Dez. 2013

Das Seetaler Derby FC Beinwil am See – FC Meisterschwan- den vom vergangenen 21. September wurde bekanntlich zu einem Fall der Kontroll- und Disziplinarkommission des Aargauischen Fussballverbands.

 

 

 

 
Das letzte Seetaler Derby war keine sehr friedliche Partie. Nicht bloss sieben gelbe Karten plus eine dunkelrote sprachen eine deutliche Sprache, auch eine unrühmliche Sze- ne zum Schluss. Unmittelbar nach Spielende stürmte ein Meister- schwander Spieler in Zivilkleidung auf den Rasen und streckte einen der Böjuer Akteure ohne Vorwarnung mit einem Faustschlag nieder. Der Spieler weilte deshalb unter den Zu- schauern, weil er bereits mit einer Sperre von neun Spielen belegt war. Und zwar, weil er bereits in einem Meisterschaftsspiel im letzten Früh- ling mehrere Spieler sowie den Schiedsrichter mit dem Tod bedroht hatte. Seine Tätlichkeit im Beinwiler Strandbad führte beim Beinwiler zu einer Platzwunde am Kopf , die im Spital genäht werden musste. Und zu einem Besuch der Polizei vor Ort, welche eine Anzeige wegen Körper- verletzung entgegennahm.
 
Diese Woche hat nun auch die Kontroll- und Disziplinarkommission des Aargauischen Fussballverbands ihren Entscheid veröffentlicht. Nach dem Vorliegen sämtlicher Fakten und nach Abschluss der Untersuchung wird der AFV den fehlbaren 17-Jähri- gen wegen «gröbster Tätlichkeit als gesperrter Spieler» auf unbestimmte Zeit boykottieren. Was bedeutet, dass er in der ganzen Schweiz weder als Spieler noch als Funktionär tätig wer- den kann. Zusätzlich wird ihm eine Busse von 1000 Franken auferlegt. Die Untersuchungs- und Verfahrens- kosten von total 400 Franken werden dem FC Meisterschwanden belastet. Wie AFV-Medienchef Hannes Hur- ter gegenüber der Tagespresse fest- hielt, ist die lebenslange Sperre so gut wie definitiv. Für den Spieler bestehe
Tätlichkeit: das Derby Beinwil am See – Meisterschwanden und seine Nachwehen. (Bild: WB-Archiv)
die Möglichkeit, nach drei Jahren ein Begnadigungsgesuch zu stellen. Die Chancen auf einen Erfolg bezeichne- te Hurter aber als «äusserst gering». Mit dem Entscheid «seiner» Kommis- sion dürfte auch AFV-Präsident Hans Aemisegger zufrieden sein. Er hatte damals das Zweitliga-Derby vor Ort mitverfolgt. Er war zwar nicht Augen- zeuge des Vorfalls, hatte aber schon bald den Wunsch nach einer lebens- langen Sperre geäussert.
 

Busse an den FC Meisterschwanden

Der Präsident vom FC Meister- schwanden, Daniel Hober, steht in der Sache hinter dem Entscheid des AVF. «Der Spieler wurde damals per sofort suspendiert und hat bisher keinen Fuss mehr auf unsere Sportanlage gesetzt», hält er fest. Ein solches Verhalten ge- hört nicht auf den Fussballplatz und soll härtest bestraft werden. Dafür, dass die Busse gegen den FC Meisterschwan-
den ausgesprochen wurde, hat er dage- gen kein Verständnos: «Der Spieler war nicht im Aufgebot, er trug kein Dress des FC Meisterschwanden, er war vom AFV gesperrt und viele von unserer Mannschaft haben ihn nicht einmal ge- sehen. Er war also als Privatperson dort. Ich sehe deshalb keinen Grund, weshalb wir in Solidarhaftung genom- men werden sollten. Wenn die Busse gegen uns als Verein ausgesprochen wird, werden wir uns dagegen wehren.»
Indirekt bekommt Horber Unter- stützung in seiner Sichtweise vom pa- rallel laufenden Rechtsverfahren. Ge- gen den Spieler wurde auch eine An- zeige wegen Körperverletzung erho- ben. Laut Medien wurde er schuldig besprochen. Horber hat sich nun bei der Jugendanwaltschaft und der Poli- zei direkt um Informationen zum Ver- fahren bemüht, hatte als Nichtbetei- ligter allerdings keine Berechtigung solche zu erhalten.

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