Nach der Auflösung der Zusammenarbeit mit Walterswil und Safenwil musste sich die Offene Jugendarbeit Muhen neu organisieren. Vor einiger Zeit fand man in Entfelden einen neuen Partner. Der erste öffentliche Auftritt fü Anja Moser und Heinz Rosenast erfolgte in den Müheler Klassenzimmern.
Von Remo Conoci
«Hallo, ich bin Anja von der Jugendarbeit Entfelden und betreue künftig die Jugendlichen in Muhen». Oft hat Anja Moser diesen Satz noch nicht gesagt, an diesem Morgen sollte es aber nicht das letzte Mal sein. Zuhörer waren die Fünftklässler von Lehrer Peter Kreyss, von denen die meisten ab den Sommerferien in den Jugendtreff gehen dürfen. 12 Jahre alt muss man nämlich mindestens dafür sein. Anja Moser hält Zettel in der Hand, auf denen die wesentlichen Angebote der Jugendarbeit geschrieben stehen. Dazu erklärt sie zusammen mit Heinz Rosenast die Regeln, die zum Beispiel im Jugendtreff gelten. Rosenast ist soziokultureller Animator und Chef der Jugendarbeit Entfelden. Er begleitet seine neue Kollegin bei der Vorstellungsrunde, die noch durch alle Klassenzimmer der 5. bis 9. Klasse führen wird. «Mit den Klassenbesuchen möchten wir die Schüler in Muhen persönlich kennen lernen und ihnen dabei unser Angebot vorstellen», beschreibt Rosenast den ersten einfachen Schritt.
Wichtig, aber auch kostenintensiv
Der Jugendtreff ist das Kernstück der Jugendarbeit. Diesen gab es vorher schon und bietet «Billard, Sound, Töggelä, kleiner Kiosk, verschiedene Spiele und Sofas», wie es auf der Webseite der Jugendarbeit Muhen beschrieben steht. Jeweils am Freitag ist er zwei Stunden lang geöffnet. Warum nicht länger? «Wie die Öffnungszeiten angepasst werden können, hängt einerseits davon ab, ob das Angebot von den Jugendlichen genutzt wird «und andererseits ist es eine Frage der Stellenprozente», hält Rosenast fest.Anja Moser ergänzt: «Ich bin mit einem 60-Prozent-Pensum bei der Jugendarbeit Entfelden angestellt, davon wende ich die Hälfte der Zeit für die Betreuung der Müheler Jugendlichen auf.» Jugendarbeit, so erfährt man von beiden engagierten Menschen, sei wichtig, aber auch kostenintensiv.Es sei ein steter Kampf, an genügend Mittel zu kommen.In der Regel erhalten diese Institutionen Mittel von der Gemeinde, es gibt aber auch eigene Bemühungen, Geld zu generieren, etwa mit einem Kiosk, der im Jugendtreff betrieben werde.
Viele Ideen stammen von den Jugendlichen selber
Die Vorstellungsrunde nahm gut 20 Minuten pro Klasse in Anspruch. Im Schulzimmer von Peter Kreyss wurden viele Hände aufgestreckt. Ein Bub wollte wissen, warum es «Girls Only»-Anlässe gebe, aber keinen «Boys Only». Andre Fragen drehten sich um die weiteren Angebote, etwa dem «Jara-Mobil», das in den Ferien in Muhen vorbeikommt. Am 2. März folgt ein Töggeli-Turnier – «Sehr gut, etwas für uns Jungs», meldete sich ein Schüler zu Wort. «Auch der Smoothie- wie auch der Spiele-Nachmittag beim 6.-Klässlertreff entstanden aus den Ideen der Jugendlichen», hält Anja Moser fest. Besonders interessiert waren die Jugendlichen schliesslich am Logo- Wettbewerb, denn über ein solches verfügt die Offene Jugendarbeit Muhen noch nicht. Trotz Zusammenarbeit ist diese nämlich weitgehend eigenständig und über die eigene Webseite www.jugendarbeit-muhen.ch erreichbar. Auch bei der Umgestaltung des Jugendlokals werden die Schüler nun aktiv einbezogen, denn dieses soll «wohnlicher gestaltet» werden, wie es heisst. Die Flyer sind verteilt, die Ideen sind da, das Engagement der jungen Menschen ebenfalls. Man darf gespannt sein, wie sich die Jugendarbeit weiterentwickelt und ob ihre wichtige Arbeit von der öffentlichen Hand angemessen gefördert wird. Klar ist nämlich: Mit guter Arbeit ist nur die halbe Arbeit getan. Das Angebot muss auch genutzt werden.

Neuen Kommentar schreiben