Die Lesung vom Montagabend im von May-Saal in Schöftland während der Schöftler Woche hat Tradition, aber kaum jemals war diese so speziell, spannend und unterhaltend wie mit Arno Camenisch und seinem «Herrn Anselm». In bündnerisch gefärbtem Schriftdeutsch vermittelte «Herr Anselm» in wenigen Worten viele Weisheiten.
st. Am Anfang war es im Schöftler von May-Saal gewöhnungsbedürftig. Arno Camenisch, der Schriftsteller aus dem Bünderland, setzte sich nicht ans obligate Tischchen mit Leselampe, ein Glas Wasser vor sich, sondern stellte sich hinters Mikrofon. In einer Hand das Büchlein «Herr Anselm», die andere Hand brauchte er zum Unterstreichen und grossräumig Formen seiner Aussagen. Dazu kam seine wunderschön weiche Stimme, der sprichwörtliche «Camenisch-Sound» eben, einmal im Bündner…