Von Remo Conoci

Lange konnte man auf dem Brügglifeldrasen keine eindeutig spielbestimmende Mannschaft ausmachen. Der FC Aarau zwar wie immer mit offensiver Ausrichtung agierend, kam er in der Startviertelstunde aber kaum zu Abschlüssen. Bis sich der Gast aus Wil das erste Mal im Strafraum zeige, verging fast eine Viertelstunde: ein Prellball verpasste das Tor jedoch knapp. Mit Ablauf einer halben Spielstunden legte der FC Aarau nun einen Zahn zu. Immer wenn seine Vorderleute Liridon Balaj, Filip Stojilkovic oder Randy Schneider im Sechzehner in Ballbesitz kamen, wurde es für Wil brenzlig - getroffen hat kurz vor der Halbzeitpause dann aber ein Verteidiger. Nach einem parierten Schuss von Schneider kam der Ball über Umwege zu Léon Bergsma, der keine Mühe hatte in seinem 26. Pflichtspiel für den FC Aarau sein erstes Tor zu erzielen.

Es war eine verdiente Pausenführung, insbesondere weil die Aarauer besser wurden, je länger die erste Halbzeit dauerte. Der FC Wil beschränkte sich eigentlich nur noch darauf, lange Bälle auf Silvio zu schlagen.

Im zweiten Durchgang setzte der FC Aarau seine Offensivbemühungen fort. Insbesondere Kevin Spadanuda konnte sich immer wieder mit Durchsetzungsvermögen und guten Zuspielen in Szene setzen. Wie so oft, liess es der FCA aber auch im Spiel gegen den FC Wil an Effizienz fehlen. So blieben die Ostschweizer bis zuletzt gefährlich, denn die einzelnen Nadelstiche - etwa beim parierten Schuss von Philipp Muntwiler nach 70 Minuten - könnten sich im Erfolgsfall und beim aktuellen Spielstand fatal auswirken.

Die Doppelchance von Stojilkovic in der 76. Minute hätte dem FC Aarau den zweiten Torerfolg des Abends bringen müssen - tat sie aber nicht. Diese Entscheidung führte nur wenige Zeigerumdrehungen später der gleiche Spieler wie schon beim 1:0 herbei: Verteidiger Leon Bergsma. Wiederum nach einem Eckball findet das Spielgerät via Mickaël Almeida zum Holländer, der das Leder aus kurzer Distanz über die Linie drückt.

Die letzten Sekunden des Spiels schrieben dann noch eine besonders schöne Geschichte. Nach monatelanger, krankheitsbedingter Absenz erzielte der erst kurz zuvor eingewechselte Shkelzen Gashi mit einem herrlichen Volleytreffer das 3:0 für den FC Aarau.

Ein absolut verdienter Sieg gegen einen FC Wil, der nie den Eindruck hinterliess, attraktiven, geschweige denn erfolgreichen Fussball spielen zu können. Auf der anderen Seite zeigte Innenverteidiger Bergsma nicht nur als Torschütze ein gutes Füsschen, auch in der Defensive liessen er und seine Mitverteidiger nichts anbrennen. Das 3:0 durch Gashi setzte dem Ganzen dann auch noch das Sahnehäubchen auf.

Challenge League, 25. Runde: FC Aarau - FC Wil 3:0, SC Kriens - Grasshoppers 1:2, FC Stade LS Ouchy - FC Chiasso 3:0, FC Wintethur - FC Thun 2:3, Xamax Neuchâtel - FC Schaffhausen 3:0. - Rangliste (alle 25 Spiele): 1. Grasshoppers 48, 2. Thun 43, 3. Stade Lausanne 42, 4. Schaffhausen 41, 5. Aarau 39, 6. Winterhur 34, 7. Wil 31, 8. Xamax 25, 9. Kriens 22, 10. Chiasso 20.