Mit «De Chuehstall-Adonis» blieben die Boniswiler ihrer Stückwahl-Tradition treu. Sie hatten eine Geschichte ausgesucht, die auf den ersten Blick beinahe «handgestrickt» wirkte. Doch Text und Mimik der Schauspieler boten unzählige, wunderschöne Details.
grh. «Dass wir so etwas Schmuddeliges im Haus haben.» Knecht Lunzi war es sichtlich unwohl beim Betrachten der männlichen Models in Unterwäsche. Das Heft hat den Haushalt der Bürlis zusammen mit der Auftragsbestätigung eines Fotografen erreicht. Er würde zur Mittagszeit auf dem Hof erscheinen. Nur wussten weder Bauer noch Knecht, dass es sich bei besagtem Herrn Vollenweider um einen Tierfotografen handelte. In Szene gesetzt werden sollte nämlich der Muni «Ambros».
Stattdessen gingen sie davon aus, dass die Bäuerin sich «besondere» Porträts wünscht. Mit viel Herz aber ungeschickt philosphierten die beiden Männer über das Vorhandensein einer Schokoladenseite. Die Anweisungen des Fotografen «in seiner ganzen Natürlichkeit» zu posieren, legte schliesslich die Vermutung eines textilfreien Shootings nahe. Was noch viel mehr Fragen aufwarf. Was passiert mit Haaren auf dem Rücken? Spielt die Frisur eine Rolle? Ach, was tut man nicht alles für seine Herzdame…
Geheimnis eines Bademantels
Erst die Begegnung mit dem Fotografen brachte Aufklärung und die Rückkehr der Ehefrau Beruhigung. Auch wenn sie den Muni medial in Szene setzen wollte, liebte Annemiggi doch niemanden mehr als ihren Franz. Parallel zu den innerfamiliären Geschehnissen versuchte eine Kontrolleurin herauszufinden, ob Bürlis tatsächlich einen Bio-Hof führen. Und die beiden Nachbarinnen überzeugten mit immer leicht überdrehten Wortspielen.
Die Theatergruppe erntete wohlverdienten Applaus. Abgeschminkt und umgezogen genossen die Mitglieder das Zusammensein mit den Gästen. Der rote Bademantel des Bauern Franz tauchte in manchen Gesprächen auf und wird wohl auch ausserhalb von Boniswil nicht so schnell in Vergessenheit geraten.
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