Am Samstagabend fand das erste Jahreskonzert des Musikvereins Oberwynental im Saalbau in Reinach statt. Gleichzeitig präsentierte der Verein die neue Uniform und bedankte sich bei allen, die in irgendeiner Weise bei der Fusion mitgeholfen haben.
«Heute wird es besonders», leitete Ilona Blättler, Co-Präsidentin des Musikvereins Oberwynental, den Konzertabend ein. Grund dafür war nicht nur die Tatsache, dass es sich um das erste Jahreskonzert des neuen Vereins handelte, sondern auch, dass an diesem Abend die neue Uniform ihren ersten Auftritt hatte. Dabei handelte es sich nicht um eine «normale» Uniform, wie sie die Musikantinnen und Musikanten kennen, sondern um eine leichtere Uniform, die von der Uniformenkommission in Zusammenarbeit mit Phillip Manger von Manger Mode in Reinach gemacht wurde.
«Der Vorteil dieser Uniform ist, dass neue Mitglieder schneller eingekleidet werden können», erklärte Co-Präsidentin Sandra Gurtner vor dem Konzert. Innerhalb einer Woche sei eine passende Uniform in Reinach und das neue Mitglied kann sich problemlos in die Reihen der anderen Mitglieder des Musikvereins einfügen.
Doch damit die neue Uniform den richtigen Überraschungseffekt hatte, trugen die Musikantinnen und Musikanten am Konzert zuerst die alten Uniformen der Musikgesellschaft Concordia Menziken und der Musikgesellschaft Reinach. Ein uneinheitliches Bild, das sich auf der Bühne, während den ersten Stücken zeigte, denn eine graue Uniform sass neben einer roten und zwischendrin sassen Musikanten, die gar keine Uniform trugen.
Obwohl das Bild etwas wirr war, waren es die Klänge des Musikvereins gar nicht. Eine musikalische Einheit wurde den Zuhörerinnen und Zuhörern präsentiert, die zeigte: «Wir sind ein Verein.» Dann verschwand der Musikverein Oberwynental, um sich umzuziehen. Um die Zeit zu überbrücken, unterhielten die Street Rats aus Lenzburg das Publikum mit ihrer Louisiana-Music und verbreiteten etwas Südstaaten-Gefühl im Saalbau in Reinach.
Peppig und frech
Und dann war es endlich so weit: Der Musikverein trat in der neuen Uniform auf die Bühne. In einem schö- nen dunkelblauen Anzug mit einer pastellorangenen Krawatte zeigten sich die über 30 Mitglieder stolz dem Publikum. Ein Auftritt, der mit grossem Applaus gewürdigt wurde.
Phillip Manger erklärte einige Details der Uniform, wie zum Beispiel, dass jetzt alle einheitliche Schuhe und Socken tragen: «Ich weiss nicht, wie es Ihnen geht, aber das fällt mir an Konzerten immer als erstes auf.» Für die Krawatte wollte die Uniformenkommission etwas «Peppiges und Freches», meinte Manger. Er selbst wollte dabei den Verein in das Design einfliessen lassen. «Ich habe dann mit meiner Tochter ein Wochenende lang eine Krawatte designt.» Nun ziert das Vereinslogo die Krawatte als Muster. «Ich habe einfach Freude», sagte Manger an alle Anwesenden gerichtet. Diese Freude war auch den Musikanten anzusehen.
Als weitere Überraschung zeigte die Tambourengruppe Free Drummers ein spezielles Programm und illustrierte, dass es nicht immer Trommeln oder Instrumente braucht, um Musik zu machen. Auch der Körper reicht aus, um ein vielseitiges Perkussionsstück zu präsentieren. Für die Free Drummers war dieses Jahr auch ein besonderes: Sie feierten ihr 30-jähriges Bestehen. «Wir schätzen, dass wir jedes Mal auf euch zählen können», bedankte sich Ilona Blättler bei den Tambouren, die den Musikverein bei der Marschmusik begleiten.
«Es ist ganz klar ein Miteinander»
Im Gesamten war das Jahreskonzert ein wohl einmaliges Konzert, denn in seiner Vielfältigkeit lässt es sich kaum wiederholen. Und trotzdem stand ganz klar die Musik im Mittelpunkt. Mit dem Stück «Gulliver’s Travels» entführte der Musikverein Oberwynental die Anwesenden in ein fernes Land und gab zugleich einen Vorgeschmack auf das Eidgenössische Musikfest (EMF) in Biel im nächsten Jahr. Am 15. Mai 2026 kann sich der Musikverein mit der neuen Uniform vor einem grossen nationalen Publikum zeigen.
In «Nothing’s gonna change my love for you» zeigte der Trompeter Sämi Wiederkehr, dass sich im Musikverein gute Solomusiker befinden, die je nach Bedürfnis herausstechen oder sich in das Ensemble einfügen können. Sowieso ist der Verein inzwischen eine Einheit: «Es ist ganz klar ein Miteinander. Man merkt nicht mehr, wer ursprünglich von Menziken oder Reinach kommt», erklärte Sandra Gurtner.
Genau dieses Miteinander wurde am Samstagabend gefeiert und mit der neuen Uniform verstärkt. Als ein grosser Verein mit einem einheitlichen Aussehen und einem harmonischen Sound steht dem Musikverein Oberwynental nichts mehr im Wege. Und für alle, die die Uniform gerne in echt sehen möchten: Am 27. März spielt der Musikverein an der Raiffeisen GV und sonst spätestens im Mai am EMF lässt sich die Uniform bestaunen.
Melanie Köchli




Neuen Kommentar schreiben