Minustemperaturen am Rebberg

Fr, 28. Apr. 2017
Rebberg mit Frostkerzen

Frostige Nächte in den Rebhängen über dem Hallwilersee. Diese stellten auch die Weinbauern im Brestenberg vor sprichwörtlich nicht alltägliche, sondern nächtliche Herausforderungen. Nachgefragt bei Thomas Lindenmann vom Weingut Lindenmann in Seengen.

Unweit vom Schloss Brestenberg in Seengen wächst der «Brestenberger». Ein Wein, der in Kennerkreisen längst zu einem Begriff geworden ist – sogar über die Region Seetal hinaus. Im Gegensatz zum «Dornröschenschloss» hat sich bei den Abfüllungen des Weingutes Lindenmann in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten so einiges getan. Heute erfreuen sich die innovativen Produkte wie Riesling-Sylvaner und Chardonnay bei Weinfreunden genau so grosser Beliebtheit wie die «Roten» Pinot Noir, Garanoir oder Regent. Was den Jahrgang 2017 betrifft, gibt es im Augenblick noch einige Fragezeichen. Die vergangenen Frostnächte haben den Reben zugesetzt, weshalb der Winzer Thomas Lindenmann und seine Helfer die exponiertesten Lagen mit Frostkerzen zu schützen versuchten. Wie gross die Wirkung dieser «Heizung» in den Rebbergen war, lässt sich im Augenblick noch nicht abschätzen.

Thomas Lindenmann, für eine Bilanz der vergangenen Frostnächte ist es im Augenblick noch zu früh?
Einen prozentualen Schaden abzuschätzen ist im Moment tatsächlich schwierig. Wir haben noch immer die Hoffnung, dass sich jene Triebe, deren Knospen noch nicht allzu stark ausgeschlagen haben, wieder erholen werden.

Die Stunde der Wahrheit dürfte somit der Herbst bringen?
Ein erstes realistisches Bild, das gewisse Rückschlüsse auf die vergangenen Frostnächte ermöglicht, bietet sich vermutlich schon im Juni. Allerdings wird auch diese Beurteilung mit gewissen Vorbehalten verknüpft sein. Wie hoch die möglichen Ernteausfälle tatsächlich sein werden, liefert uns dann der Weinleset im Herbst.

Welches war bisher die kälteste Aprilnacht im Rebberg?
Im Gegensatz zu den Voraussagen der Meteorologen war dies nicht die Nacht vom vergangenen Donnerstag auf Freitag letzter Woche, sondern die Nacht zuvor. Wir registrierten jedoch in beiden Nächten während der kältesten Phase 4 Minusgrade – auf einer Höhe von ca. einem Meter über Boden.

Mit wievielen Frostkerzen haben Sie und ihre Helfer versucht, den Schaden in Grenzen zu halten?
Nachdem der Frühlingsfrost in den letzten 20 bis 30 Jahren kaum noch aufgetreten ist, wurde er im vergangenen Jahr erstmals wieder zum Thema. Um gewappnet zu sein, deckten wir uns mit einem Palett von 200 Stück Frostkerzen ein. Wir brachten die Frostkerzen in beiden Nächten zum Einsatz.

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