Beinwil am See: Besinnliches Kirchenkonzert

Di, 05. Dez. 2017
Sie sorgten für musikalischen Adventszauber in der Kirche Beinwil am See: Julian Tovey, Barbara Buhofer und Andres Joho

Die Emotionen übermannten die Seetaler Sopranistin Barbara Buhofer beim Anblick einer übervollen Kirche anlässlich ihres Adventskonzertes in Beinwil am See. Julian Tovey, Bariton, Barbara Buhofer, Sopran, und Andres Joho, gleichzeitig an zwei Tasteninstrumenten bescherten den zuhörern tolle Momente.

Auch eine «in Würde ergraute Sissi» wirkt äusserst sexy und vermag Heerscharen von Zuhörern anzulocken. Jedenfalls war die reformierte Kirche in Beinwil am See anlässlich des Adventskonzertes von Barbara Buhofer (Sopran) zusammen mit Julian Tovey (Bariton) und Andres Joho (Klavier) mehr als bis zum letzten Platz gefüllt. Zum ersten Mal war ihre Mutter nicht mehr dabei – dies war aber nicht der einzige Grund für überschwappende Emotionen.

st. Als die Spannung kurz vor 16 Uhr in der Kirche Beinwil am See ihren Höhepunkt erreichte, erschien sie oben auf der Treppe – Barbara Buhofer – eine Schneeprinzessin in einem Traum von Weiss und Hellgrau, so wie ihr schön gekämmtes Haar unter einem glitzernden Diadem, konkurrierend mit den silber-grau-weissen Blumenarrangement links und rechts der Bühne. Zweifellos war sie, inmitten der beiden schwarz gekleideten Gentlemen, Julian Tovey und Andres Joho, eine strahlende Augenweide. Emotional ihr Einstieg. Das erste Lied wollte nicht so richtig klappen – einzelne Tränen drängten sich hervor. Bald aber hatte sich die begnadete Sängerin gefasst, das adventliche Konzert konnte beginnen. Nicht ganz unschuldig an der sichtbaren Freude der Sängerin sind einige namhafte Gäste, Weggefährten bei zahlreichen Auftritten, die zum Teil sehr weit, sogar aus Wien, angereist sind, um an diesem Abend mit dabei zu sein.

Die Interpreten

Barbara Buhofer ist – wie auch ihre Mutter war – im Seetal eine wohlbekannte, stets gefeierte Künstlerin mit einer vielfältigen Gesangskarriere, die mit der weiblichen Hauptrolle im Opera-Musical «Ludwig II. – Sehnsucht nach dem Paradies» mit 460 Vorstellungen als Kaiserin Sissi im Theater Neuschwanstein in Füssen (Allgäu) gekrönt wurde. Ebenso bemerkenswert ist der Lebenslauf von Julian Tovey. Die bedeutendsten Bariton-Parts hat er unter ebenso bedeutenden Dirigenten und Ensembles gesungen. Ein Musiker in Perfektion ist Andres Joho. Auch sein Lebenswerk ist geprägt von Höhepunkten in der Musikszene, sowohl in der Schweiz als auch in ganz Europa.

Einstimmung in die Adventszeit

Das Programm lag diesmal nicht in gedruckter Form vor. Die beiden Gesangsolisten präsentierten ihre Lieder auf ganz persönliche Art und Weise. Dabei wurde sogar das Publikum mit einbezogen – und musste mitsingen. Unter dem Motto «Das waren noch Zeiten…» begrüsste das Ensemble das Jesus-Kind, und schon erklang «Macht hoch die Tür». Auf «Jesus Christ hat uns geborn Maria» folgte ein Wiegenlied aus England sowie das Hirtenlied aus dem Tirol, «Es wird schon gleich unkel». Die beiden Interpreten wechselten sich ab und sangen dazwischen gemeinsam – nur Andres Joho machte keine Pause und betätigte seine beiden Tasteninstrumente oftmals gleichzeitig, einmal bedächtig-besinnlich, dann wieder beschwingt und fast jazzig. Einen Glanzpunkt lieferte der Pianist mit der Filmmusik aus den 20er-Jahren: «DieWeihnachtsglocken» mit einem solistischen Zwischenspiel.

In flottem Bariton erklang «3 Könige wandern aus dem Morgenland» nach Peter Cornelius, und «als die Könige ankamen, fanden sie ein schlafendes Jesus-Kind». Speziell für die Seetalerin waren die Gedichte von Sophie Hämmerli-Marti, die mit 28 Jahren einen «Liedkranz für junge Mütter» geschrieben hat. Daraus interpretierte Barbara Buhofer «S’Jesus-Chindli» und «Im Winter». «Jesu Bambino» und «Maria durch ein Dornwald ging» als auch «Dona nobis pacem» sorgten beim Publikum für Rührung.

Aus den «Polen Kolenden» sang Tovey zwei Wiegenlieder, Barbara erwiderte mit «Kalender» von Franz Grothe. Dann entführte Tovey die Zuhörer in die Weihnachtszeit in Grossbritannien und erklärte den Song «12 days of christmas», wobei das Publikum «5 Gold Rings» mitsang. «Have yourself a merry christmas» hatte Barbara Buhofer aus den USA geholt, und wieder zurück nach Grossbritannien: «Als die Engel zu den Hirten auf den Feldern kamen». Sehr traditionell ging es weiter mit «Es ist ein Ros’ entsprungen» und «O Tannenbaum». Extra für Barbara Buhofer arrangiert erklang «Wo bist du?» In Amerika kann Weihnachten echt gemütlich sein, zum Beispiel beim Kastanien Braten – Tovey sang davon. Und mit «Winter Wonderland» verflog die Melancholie vollends und machte der Lebensfreude und dem leidenschaftlich-beschwingten Musizieren und Singen Platz. Als Zugaben erklangen «Hallelujah» und «I’m dreaming of a white Christmas», bevor dann die ganze Kirche einstimmte in «Süsser die Glocken nie klingen», wo sowohl die Singenden als auch der Pianist noch einmal ihre Besonderheiten präsentierten.

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