Turbulentes Such-Spiel nach der Beute

Do, 10. Okt. 2024
Das eingespielte Ensemble des Bühnen-Virus 22 fesselt sein Publikum mit der Komödie «Mission Million». (Bilder: zVg.)

Der im Sommer 2022 in Gränichen gegründete Theaterverein Bühnen-Virus 22 feierte am vergangenen Wochenende in der Mehrzweckhalle Premiere mit dem Stück «Mission Million». Der Komödien-Klassiker – im Original von Altmeister Hans Gmür – kommt in der modernen Neubearbeitung von Atréju Diener und unter der Regie von Barbara Marti beim Publikum sehr gut an.

jaf. Bühnen-Virus 22 überraschte die Gäste schon vor dem ersten Öffnen des Vorhangs. Regisseurin Barbara Marti setzte gerade zur Begrüssung an, als eine Schar Teenager die Bühne stürmte. Einige Teilnehmende der Jugend-Theater-Workshops wollten ihr Gspänli Stefanie, die nun bei den Grossen mitspielt, unterstützen. Kurzerhand übernahmen sie die Begrüssung und liessen sich erst nach einem musikalischen Intermezzo von der Bühne holen.

Abwechslungsreiches Verwirrspiel

Als der Vorhang sich dann doch öffnet, ist man mitten im Wohnzimmer von Lisa (Rachel Hochstrasser) und Jakob Morf (Roli Marti). Letzterer ist allerdings nicht zuhause. Stattdessen kommt Benno Stierli (Daniel Rohrer) nach einem Schäferstündchen gerade aus dem Schlafzimmer. Der Postangestellte hat glatt verpasst, dass seine Poststelle soeben überfallen wurde. Der auffällig gekleidete Posträuber Hannes Gfeller (Simon Ficht), der bei seinem Coup eine Million Franken erbeutete, stösst auf der Flucht mit einem Güggeli-Imbisswagen zusammen, flieht ins Mehrfamilienhaus und versteckt die Beute auf dem Balkon der Morfs. Nun kommt Alarmanlagen- und Sicherheits-Experte Jakob Morf nach Hause und entdeckt Stierli auf dem Balkon. In der Meinung, den Posträuber gestellt zu haben, schlägt Morf ihm vor, ihm zur Flucht zu verhelfen, sofern die Beute aufgeteilt wird. In der Folge versammeln sich Polizistin Hubacher (Nora Müller) und die übermotivierte Polizei-Schülerin Petra Sturzenegger (Stefanie Marti) genauso in der Wohnung der Morfs, wie auch Güggeli-Braterin Rosa Goldener (Susanne Zaugg), der Posträuber oder die vehement nach Star-Ruhm lechzende Kellnerin Angela Kunz (Simone Fankhauser). Licht ins Gewirr widersprüchlicher Aussagen bringt allenfalls die liebenswerte, aber sehr neugierige Nachbarin Frida Wehrli (Patricia Niklaus), die mit ihrem Fernglas vom Nachbarblock her beste Sicht auf Wohnung und Balkon der Morfs geniesst. Doch auch ihre Beobachtungen klären nicht auf, wo sich die Million, die immer wieder ihren Lagerort wechselt, schliesslich befindet. Die ganzen Umstände des Post-Coups werden erst im letzten Moment des Stücks klar. Spannung bis zum Schluss ist garantiert.

Zwei weitere Vorstellungen

Ebenso der Spass, denn das ganze Ensemble überzeugt in seinen Rollen.
Regisseurin Barbara Marti hat ihrer Truppe viele Feinheiten und dem Stück «Mission Million» einige zusätzliche Gags mitgegeben. Der gleichnamige eigens geschaffene Titelsong hat Ohrwurm-Potenzial. Der Bühnen-Virus 22 bietet so kurzweilige 2 ½ Stunden bestes Theatervergnügen. Zudem wartet der junge Verein auch im Umfeld mit einem neuen kulinarischen Angebot und weiteren Überraschungen auf. Zwei Vorstellungen am kommenden Samstag und Sonntag verbleiben jenen, die all dies nicht verpassen wollen. Infos und Platzreservationen auf www. buehnenvirus22.ch/willkommen/2024.

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