Der Aufstieg in die Nationalliga B – die verdiente Krönung einer herausragenden Saison – war für die Damen von Lok Reinach noch immer zum Greifen nah. Zwar gingen die Partien drei und vier der Best-of-Five-Serie am Wochenende zuvor zugunsten der Red Lions Frauenfeld aus, doch die Lok-Damen zeigten sich am vergangenen Samstag topmotiviert und fest entschlossen, das alles entscheidende fünfte Spiel in der heimischen Halle für sich zu entscheiden. Doch es sollte anders kommen.
(Eing.) Die Halle war mit 300 Fans gut gefüllt. Sie waren gekommen, um ihr Team noch ein letztes Mal lautstark zu unterstützen und für zusätzliche Motivation zu sorgen. Eine fantastische Kulisse.
Die Partie begann ausgeglichen. Beide Mannschaften erspielten sich Chancen, doch zunächst fehlte auf beiden Seiten die letzte Konsequenz im Abschluss. Nach rund zehn Minuten kassierte Lok Reinach die erste Strafe – und Frauenfeld nutzte das Powerplay eiskalt zur 0:1-Führung. Nur wenig später erhöhte Frauenfeld nach einem Fehler im Spielaufbau der Lok gar auf 0:2. Trotz des Rückschlags liess sich Reinach nicht aus dem Konzept bringen, kämpfte weiter und suchte noch vor der ersten Pause den Anschlusstreffer. Die Chancen waren da, doch oftmals fehlten die Präzision oder das letzte Quäntchen Glück. So ging es mit einem 0:2-Rückstand in die erste Drittelspause.
In der Pause stellte das Trainerteam um – mit dem Ziel, das Tempo zu erhöhen. Der Wechsel auf zwei Blöcke zeigte Wirkung: Reinach hatte nun mehr Ballbesitz und belohnte sich in der 24. Minute mit dem verdienten Anschlusstreffer. Erja Seeholzer traf nach dem Assist von Tamara Steiner. Die Lok blieb weiter am Drücker, setzte die Frauenfelder Defensive zunehmend unter Druck. Doch ein weiterer Treffer wollte nicht fallen. Stattdessen zeigte sich Frauenfeld effizienter: Knapp fünf Minuten vor Drittelsende stellten die Gäste den alten Abstand wieder her – 1:3 zur zweiten Pause.
Mit viel Entschlossenheit startete Reinach ins letzte Drittel. Der Wille, das Spiel noch zu drehen, war spürbar. Doch die Angriffe verpufften oft, der ersehnte zweite Treffer wollte einfach nicht gelingen. Hoffnung keimte auf, als innerhalb einer Minute gleich zwei Frauenfelder Spielerinnen auf die Strafbank mussten – doppelte Überzahl für Lok! Doch ausgerechnet in dieser Phase fehlte die nötige Geduld. Fehler schlichen sich ein, die Überzahl blieb ungenutzt.
Frauenfeld sichert sich Klassenerhalt
Die Zeit lief so langsam davon. Noch einmal mobilisierte das Heimteam alle Kräfte und auch die Fans gaben lautstark alles. Doch es sollte einfach nicht sein. Zudem erschwerten sie sich den geplanten Schlussspurt infolge zweier Strafen selbst. Frauenfeld nutzte ihre Überzahl besser als die Lok und konnte ein viertes Tor erzielen. Reinach versuchte noch, die Torhüterin mit einer weiteren Feldspielerin zu ersetzen, doch auch dieser Schachzug blieb unbelohnt. Frauenfeld eroberte den Ball und traf 6 Sekunden vor Schluss ins leere Tor zum 1:5-Endstand. Damit verpasst Lok Reinach den dritten Sieg in der Serie – und damit auch den Aufstieg. Die Red Lions Frauenfeld hingegen sichern sich den Verbleib in der NLB.
Die Enttäuschung war nach der Schlusssirene riesig. Und doch dürfen die Damen stolz sein: Sie haben eine sehr erfolgreiche Saison hinter sich, in der sie nicht nur viele Erfolge feiern, sondern auch viele Erfahrungen sammeln konnten. Mit etwas Abstand wird überwiegen, was sie geleistet haben. Nun heisst es: Pause machen, Energie tanken – und in der kommenden Saison mit frischer Kraft wieder angreifen.
Auf unserem Youtube-Kanal finden Sie Impressionen vom entscheidenden fünften Playoff- Spiel und ein Interview Captain Daria Hüsler.
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