Neues Magazin mit oder ohne Tiefgarage?

Do, 06. Nov. 2025
Visualisierung des neuen Feuerwehrmagazins der Feuerwehr Oberwynental. (Bilder: zVg.)

Die Feuerwehr Oberwynental lud zum Informationsanlass ins reformierte Kirchgemeindehaus Reinach. Dies hinsichtlich der anstehenden Kreditanträge an den Gemeindeversammlungen in den Standortgemeinden Leimbach, Menziken, Reinach und Rickenbach (Pfeffikon). Rund 80 Interessierte waren zugegen.

Dass die gemeinsame Feuerwehr der Gemeinden Leimbach, Menziken, Reinach, und Rickenbach (Pfeffikon) ein neues Feuerwehrmagazin benötigt, ist unbestritten. Zu viele Punkte der jetzigen Situation sind unbefriedigend. Zurzeit verteilt sich die Feuerwehr mit ihren 113 Angehörigen (AdF) und 13 Fahrzeugen auf drei Standorte, einen in Reinach, zwei in Menziken. Alle derzeitigen Magazine sind fast 50-jährig oder älter und entsprechen den aktuellen Anforderungen an Platz, Zweck und Infrastruktur längst nicht mehr. So fehlt es beispielsweise an geschlechtergetrennten sanitären Anlagen, obwohl Frauen rund einen Viertel des Bestands ausmachen. Namentlich in Menziken sind die Parkplatzverhältnisse schwierig. Die immer grösseren Einsatzfahrzeuge finden in den alten Gebäuden kaum mehr Platz. Es steht lediglich ein kleiner Theorieraum zur Verfügung. Zudem fallen immense Heizkosten an. Entsprechend lang war der Anforderungskatalog an ein neues Magazin, als die Feuerwehr und der Gemeindeverband 2019 die Planung in Angriff nahmen. Eingehende Vorabklärungen wurden getroffen und ein selektives, zweistufiges Planerwahlverfahren durchgeführt. Hier ging schliesslich die Walker Architekten AG aus Brugg als Gewinner hervor.

Standort Bromen Reinach

Projektleiter war hier Michael Maeder, selber Feuerwehrmann, der die durchdachten Lösungen ins geplante Projekt einfliessen liess. Er war es auch, der am Infoanlass über die Pläne informierte und die Überlegungen dahinter erläuterte. Aufgrund des nicht üppigen Platzes im Gebiet Bromen Reinach, nahe an der Gemeindegrenze zu Menziken, war bereits die Zu- und Wegfahrt der AdF sowie der Einsatzfahrzeuge eine Herausforderung.

Die präsentierte Lösung sieht ein zweigeschossiges Gebäude vor. Die Einstellhallen sind nach Norden und Süden ausgerichtet, im als Betonkonstruktion gehaltenen Erdgeschoss findet man im Mittelteil die benötigten Serviceräume. Das Obergeschoss ist eine Holzkonstruktion und beinhaltet unter anderem Theorieräume, die auch auf eine Drittnutzung ausgelegt sind. Nördlich der neuen Bromenstrasse sind auf der unterteilten Parzelle rund 50 Parkplätze vorgesehen. Das Grundstück verbleibt im Besitz der Gemeinde Reinach, das Gebäude wird im Baurecht erstellt. Die Anlagekosten sind auf 977630500 Franken veranschlagt, wobei sich die Gemeinden anteilmässig einbringen sollen. Auf Leimbach entfallen 3 Prozent, auf Menziken 43, Reinach 49 und auf Rickenbach (Ortsteil Pfeffikon) 5 Prozent. Die Gebäudeversicherung leistet einen Beitrag von schätzungsweise 1’830’000 Franken.

Intensive Fragerunde

Am Ende beantworteten die Referenten Hans-Heinrich Leuzinger, Vorstandspräsident Gemeindeverband Feuerwehr Oberwynental, Kommandant Reto Eichenberger und Architekt Michael Maeder geduldig und kompetent alle Fragen, etwa ob auch eine Regenwasserfassung für die Fahrzeugwäsche vorgesehen sei. Obwohl bereits darauf hingewiesen worden war, dass man unter anderem aus Kostengründen auf eine Unterkellerung verzichtete, gab die Frage, warum man keine Tiefgarage vorgesehen habe, viel zu reden. Der Fragesteller insistierte mehrmals. Erst als Reinachs Gemeindepräsident Jules Giger vorrechnete, dass damit Mehrkosten von rund 2,3 Millionen entstünden, an denen sich die Gebäudeversicherung nicht beteiligen würde, und als ein Feuerwehrmann zu bedenken gab, dass Parkieren auf einem Parkplatz wesentlich schneller möglich sei als wenn man erst in eine Tiefgarage hinunterfahren müsse, gab sich der Fragesteller zufrieden. Auch ihm leuchtete wohl ein, dass eine schnelle Einsatzbereitschaft der Feuerwehr höher zu gewichten sei als gedeckte Parkplätze. Schliesslich soll das neue Feuerwehrmagazin für viele Jahre seinen Zweck erfüllen. Oder wie Jules Giger es formulierte: «Wir haben eine gute, funktionale und einfache Lösung gefunden, welche für die nächsten 35 Jahre ‹verhebt›.»

Roland Marti

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