Wenn der Hof von Schloss Hallwyl zum Marktplatz wird, wo neben lokalen Spezialitäten und Handwerk das Obst von Hochstammbäumen die Hauptrolle spielt, dann sind Mosttage. Ein Spaziergang am Vormittag.
grh. «Ich will probieren.» Die Familie hatte kaum den Schlosshof betreten, da wandte sich das Mädchen nach rechts. Sie schnappte sich am Stand der Jugi Seengen einen Probierbecher und schloss beim Trinken geniesserisch die Augen. Einen Moment später: «Darf ich auch Äpfel mahlen? Bitte…» Die Erwachsenen nickten schmunzelnd. Es schien nicht ihr erster Besuch an den Mosttagen zu sein. So tummelten sich die Kinder rund um die Gerätschaften und packten, abhängig von der eigenen Grösse, kräftig mit an.
Ausstellung zum Jubiläum
Gabi Lauper Richner, Präsidentin der Stiftung Kultur-Landschaft Aare-Seetal (KLAS), freute sich sichtlich, gehören doch die Mosttage seit langem zu den Aktivitäten der Organisation. «Unser Ziel ist, die ökologische und kulturlandschaftliche Aufwertung im Lebensraum Lenzburg-Seetal. Dabei möchten wir Menschen zum verantwortungsvollen Umgang mit der Natur inspirieren.»
Das tut KLAS seit mittlerweile 25 Jahren. Einen Überblick über die Entwicklungen des vergangenen Vierteljahrhunderts gab die Ausstellung im Obergeschoss des Bistros. Auf zahlreichen Bildern war zu sehen, wo KLAS zugunsten der Natur selbst, oder in Zusammenarbeit mit Gemeinden oder örtlichen Vereinen, tätig geworden war. «Aber wir unterstützen mit unserem Fachwissen auch gerne Privatpersonen, die sich engagieren wollen», erklärte Gabi Lauper Richner.
Langsam ging es auf die Mittagszeit zu. Während die einen der Gruppe Strello zuhörten, lauschten die anderen den Märchen von Edith Gloor und die dritten genossen im Hof bei strahlendem Sonnenschein eine Bratwurst oder eine duftende Portion Raclette – eine fröhlich-friedliche Stimmung. «Wir versuchen immer eine gute Mischung aus Tradition und Neuem anzubieten», beschrieb Gabi Lauper Richner die Intention des von KLAS. Wir möchten auf unverkrampfte Weise einen bewussten Umgang mit der Natur fördern.» Beobachtete man, wie Besucherinnen und Besucher sich beispielsweise am Stand der Ranger informierten oder mit dem Team des Landschaftsschutzverbandes Hallwilersee bastelten, konnten die Mosttage auf jeden Fall als Erfolg verbucht werden.



Neuen Kommentar schreiben