Seniorinnen und Senioren lauschen dem Chor und hören Geschichten am Chlaushock der Seniorenvereinigung Schöftland und Umgebung.
Ein Stück geschenkte Wurst aus der Hand der Verkäuferin weckt Erinnerung an die Kindheit. Sie schmeckt besser als die Gekaufte, obwohl es die gleiche ist. Nicht der Bauch freut sich, sondern das Herz, Glücksmomente lassen sich nicht kaufen. Das verstanden auch die rund 160 Seniorinnen und Senioren im Saal des katholischen Pfarreizentrums Schöftland. Zusammengefasst ist dies das Wesentliche der ersten beiden Geschichten, die Hansruedi Nideröst las. «Das Wesentliche ist gratis», lautet die Erkenntnis.
«Gratis ist der Chlaushock nicht, es braucht Sponsoren», sagte Präsident Benno Beck und dankte denen, die den vorweihnachtlichen Anlass ermöglichten, darunter die Gemeinde Schöftland und der Frauenverein.
Nächstes Jahr kann die Seniorenvereinigung bereits ihr 50-Jahr-Jubiläum feiern. Für geplante Jubiläumsanlässe muss die Kasse gut gefüllt sein. Eine mehrtägige Reise und der Jahresausflug mit den Frauen stehen auf dem Programm. Die von sieben Senioren 1976 gegründete Vereinigung hat einiges vor. 132 Senioren hatte man seinerzeit zur Vereinsgründung angeschrieben, 55 machten mit.
Musikalische Highlights
Über drei Lieder, dargebracht vom Chor der Seniorenvereinigung unter der Leitung von Peter Lüscher, darunter «Sag‘ Dankeschön mit roten Rosen», bedankten sich die Senioren bereits im Voraus bei Gönnern und Sponsoren.
Der Höhepunkt des Nachmittags war der Rickenbacher Damengruppe «Krause Glucken» vorbehalten. Mit Posaunentönen und Akkordeonklängen marschierten sie in den Saal. «Willkommen, bienvenue, welcome» aus dem Musical «Cabaret» präsentierte das Trio zum Auftakt des Liederreigens rund um den Globus. «Bonanza» aus der gleichnamigen TV-Serie der 60er-Jahre, «Oh! Susanna», «Schuld war nur der Bossanova» und das Marlene-Dietrich-Lied «Wenn ich mir was wünschen dürfte» folgten. Kleine Textanpassungen in den Liedern und das Wechseln von einem Genre zum nächsten machten die Spannung aus, von der Theatralik der drei Damen ganz zu schweigen. Mit Leonard Cohens «Halleluja» kam weihnachtliche Stimmung auf.
Was wollten sich die Seniorinnen und Senioren noch mehr wünschen? Das gemeinsame Essen mit Salat und Dessert wartete zum Ende des musikalischen Teils. Nicht nur der Geist, auch das Leibliche sollte nicht zu kurz am Chlaushock kommen.
Alfred Weigel



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