Doris Walther und ihre Tochter Sarah Rölli sind recht unterschiedlich, was ihren Bezug zum FC Aarau angeht, doch eine Gemeinsamkeit verbindet sie regelmässig: Ihre Küchen verwandeln sich in veritable Backstuben, es entstehen Köstlichkeiten – aber nicht etwa für die Spieler.
Sportvereine funktionieren nur dank vielen kleinen und grossen Helfern, die im Hintergrund Arbeiten übernehmen,an die sonst keiner denkt. Das ist in der Challenge League, in welcher der FCAarau derzeit spielt so, das war zuvor in der Super League nicht anders und ist bei jedem Verein und in jeder anderen Sportart ebenso eine unverzichtbare Hilfe. Aus Dürrenäsch stammen zwei solcher Helferinnen, Doris Walther und ihre Tochter Sarah Rölli, die ihre Leidenschaft fürs Backen mit dieser Hilfeleistung verbinden. Auch wenn Sarah inzwischen verheiratet ist und in Oberentfelden lebt, wird die Familientradition im Seetal weitergeführt: «Wir haben schon immer viel gebacken. Für Kinderfeste, Vereinsanlässe oder für zu Hause», erklärt Doris Walther. Dass in Dürrenäsch nun alle zwei Wochen Berge von Wienerwaffeln, Schokoladenmuffins, Brownies, Cremeschnitten, Himbeermousse, Zitronencreme und Amaretti produziert werden, die schliesslich ihren Weg auf die Medientribüne des Stadions Brügglifeld in Aarau finden, verdankt sie aber ihrer Tochter.
Bis heute nicht mehr aufgehört
«Wir gingen mit Papi schon als kleine Kinder an die FC Aarau-Spiele», erzählt Sarah. «Als der FCA vor fünf Jahren erstmals in der Challenge League spielte, habe ich als normaler Fan die Mannschaft mit einer spontanen Energy-Drink-Aktion aufmuntern wollen.» Dadurch habe sie neue Leute im FC Aarau kennengelernt und ihre FCA-Karriere nahm ihren Lauf. Sarah Rölli produziert inzwischen TV-Interviews, schreibt Beiträge für die Hauszeitung und pflegt den Social-Media- Kanal derAarauer.Eine professionelle Kamera hat sie sich zugelegt, ihr Mann Markus hilft als Clubfotograf aus und zusammen haben sie in Oberentfelden das FCA-Museum eröffnet. Oft wird auch gebastelt, und Reisen an jedes Spiel der Aarauer sind sowieso selbstverständlich. «Aus den Leuten die ich kennengelernt habe, wurden längst Freunde», erklärt Sarah ihr Engagement, das längst eine Herzensangelegenheit geworden ist.
«Wir wollten nur etwas Kleines backen»
Doch wie kommt Mutter Doris ins Spiel? «Sarah erzählte mir nach dem Wiederaufstieg 2013 des FC Aarau, vom ersten Spiel, das sie in Basel erlebt hatte. Im Medienraum habe es für die Journalisten warmes Essen gegeben, Getränke und ein Dessert nach dem Spiel», erklärt Doris Walther. Beeindruckt von diesemVerwöhnprogramm, beschlossen die beiden Frauen ihre Tradition des Backens zu erweitern und die Medienleute auch im Brügglifeld ein wenig zu verwöhnen. «Zuerst wollten wir nur für das erste Heimspiel etwas Kleines backen. Wir haben bis heute nicht mehr damit aufgehört», sagt die Mutter stolz. Nach dem neuerlichen Abstieg des FC Aarau im Frühling dieses Jahres musste der ClubAbstriche in der Organisation vornehmen, um nicht ins finanzielle Desaster zu rutschen. Doris Walther und Sarah Rölli werden aber auch weiterhin vor jedem Spiel Zutaten für die Süssigkeiten auf eigene Rechnung einkaufen. Mutter Doris sagt, sie bereite anderen Menschen gerne eine Freude und Sarah ergänzt, es habe ihr eben den Ärmel rein genommen. «Im Brügglifeld gefällt es uns sehr gut und ich kann neben dem Backen mit meiner Medienarbeit etwas Gutes bewegen.»
Die Bäckerinnen aus Dürrenäsch, zwei gute Seelen, wie es sich jeder Verein nur wünschen kann.
Den Artikel finden Sie im Wynentaler Blatt Nr. 67, vom Freitag, 4. September 2015.
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