Zeitdokumente hoch über Menziken

Di, 08. Aug. 2017
Kirchenpflegepräsident Arnold Schori (links) und die Kirchenpflegerinnen Elisabeth Perrinjaquet (hinten rechts) und Ruth Steiner legen Zeitzeugen zurück in die Kugel.

Die Sanierung des Menziker Kirchturms ist abgeschlossen. Als letzter wichtiger Akt wurden in luftiger Höhe der Wetterhahn und die Turmkugel montiert. Letztere hat(te) auch die Funktion einer Zeitkapsel. Während der Demontage fand man nämlich darin ein zwei Meter langes handschriftliches Pergament.

Von Martin Sommerhalder

In einem ebenso kurzen wie geschichtsträchtigen Akt füllten der Präsident der Menziker Kirchenpflege, Arnold Schori und die Kirchpflegerinnen Elisabeth Perrinjaquet und Ruth Steiner vorgestern Mittwochmorgen die Turmkugel des Menziker Kirchturms mit Zeitdokumenten. Die Turmkugeln dienen nämlich üblicherweise als sogenannte Zeitkapseln. Gut geschützt vor unbefugtem Zugriff lagern sie dort jahrelang, und werden in der Regel nur dann ergänzt, wenn sie zum Auffrischen demontiert werden.

In Menziken wurden nun also jene Dokumente, die man vor einigen Wochen, am 16. Mai, bei der Demontage vorgefunden hat sowie das neue «Kapitel » mit Informationen zur neusten Renovation in die Kugel gelegt. Die bereits existierenden Dokumente stammen zum einen aus dem Jahr 1890, als die Kirche erbaut bzw. eingeweiht wurde und von 1934. Beim ersten Dokument handelt es sich um ein rund 2 Meter langes, handgeschriebenes Pergament mit Informationen zur Gründungszeit. 1934 wurden die neugotischen Aussenverzierungen entfernt, Vordächer und Eingangspartien montiert und – weil laut der Dokumente Kupfer billig war – der Turm und teilweise das Dach eingekupfert. Im neuen «Kapitel» wurde die bereits vorhandene Liste der Kirchenpflegepräsidenten und amtierenden Pfarrer von 1934 bis in die Neuzeit ergänzt, sowie eine der Sigristen beigelegt, die seit etwa Mitte des letzten Jahrhunderts vollamtlich tätig waren. Natürlich wurde auch ein Beschrieb der Sanierung verfasst mit einem Hinweis, wo im Archiv eine noch umfangreichere und somit für die Zeitkapsel zu grosse Dokumentation liegt. Die Kugel, wie auch der Wetterhahn waren von einer spezialisierten Kirchentechnikfirma frisch vergoldet worden, alles befindet sich nun wieder in luftiger Höhe von 45 Metern, so hoch ist der Menziker Kirchturm. Nun wird nächste Woche das Gerüst wieder abgebaut.

Turmsanierung

Im Fokus der neusten Sanierung stand der Turm, dessen Bausubstanz wurde mitsamt Glockenstuhl saniert. Ebenso wie Lager und Achsen des Uhrwerks, auch die Zifferblätter und die Zeiger wurden erneuert.Auslöser für die Sanierung war eigentlich das 125-Jahre-Jubiläum vor zwei Jahren. Da stellte der Sigrist, Daniel Erismann, beim Reinigen des Glockenturms nasse Balken fest. Dass das Dach Schusslöcher hatte und auch eine undichte Stelle beim Haupteingang der Kirche, war bereits bekannt. Mit dieser Erkenntnis forcierte die Kirchenpflege die Sanierung. Einem Planungskredit von 10’000 Franken folgte ein Baukredit von 250’000 Franken, welche die Kirchgemeinde beide ohne Gegenstimme genehmigte. 20 Prozent von dieser Summe wird aus einem speziellen Fond der Aargauer Landeskirche beigesteuert, im Gegenzug musste die Kirchgemeinde für drei Jahre den Steuerfuss von 19 auf 21 Prozent anheben. Laut Arnold Schori basiert das Budget der Kirchgemeinde weiter auf 19 Prozent, so dass das zusätzliche Geld vollumfänglich für die Sanierung zur Verfügung steht. Und bereits hat er gute Nachrichten. Obwohl noch die letzten Arbeiten warten, konnte die Sanierung offenbar ohne Mehrkosten, sprich im Rahmen dieser Summe über die Bühne gebracht werden.

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