Wir sind von einer weltweiten, todbringenden Pandemie bedroht. Alle Verantwortlichen in Politik, Gesundheitswesen und Wirtschaft setzen sich unermüdlich ein, durch geeignete Massnahmen die weitere Ausbreitung zu verhindern. Eine grosse Mehrheit der Bevölkerung steht dankbar und solidarisch hinter den behördlichen Anweisungen. Das führt uns alle zu einer grossen Schicksalsgemeinschaft zusammen. Dabei vermisse ich aber etwas Wichtiges: Ende des 19. Jahrhunderts führten Seuchen und politische Unruhen dazu, jährlich einen Eidg. Dank-, Buss- und Bettag durchzuführen, in der festen Gewissheit, dass Gott eingreifen muss. Von 1863 bis 1872 schrieb der Zürcher Staatsschreiber Gotttfried Keller die Bettagsmandate für den ersten Gottesdienst im September. Hätten wir nicht auch heute allen Grund,…