Erstaunlich
Kennen Sie den Rubik’s Cube? Erst vor ein paar Tagen bin ich zufällig auf ein Video gestossen, in dem ein Junge mit drei Rubiks Würfeln gleichzeitig jongliert und sie bei jeder Berührung auch noch so verdreht, dass die drei Mal drei quadratischen Flächen auf jeder Würfelseite nach kurzer Zeit sauber farbig sortiert sind. Das Video hat mich wirklich in Erstaunen versetzt.
Überhaupt staune ich immer wieder über besondere Leistungen, die einzelne Menschen, als Team oder die Menschheit als Ganzes schaffen. So frage ich mich beispielsweise, was der Mensch gesucht hat, als er entdeckte, dass man Kuhmilch trinken kann. Oder ich staune über die Tatsache, dass 1969 der erste Mensch den Mond betrat. (Jaja, ein paar böse Zuschriften von Verschwörungstheoretikern, die überzeugt sind, dass die Mondlandung Fake war, nehme ich für diese Aussage in Kauf.) Auch staune ich, dass wir es schaffen, Energie aus der fast 150 Millionen Kilometer entfernten Sonne zu gewinnen und damit hier auf Erden elektrischen Strom zu erzeugen, der Autos oder E-Scooter zum Fahren und sogar Flugzeuge zum Fliegen bringt.
Ich staune über künstliche Intelligenz, die es mittlerweile fertigbringt, mit einem einzigen Befehl (Prompt) ein komplettes Buch zu verfassen. Oder wie perfekte Bildfälschungen per künstlicher Intelligenz möglich sind, so dass wir inzwischen keinem einzigen Foto mehr trauen können. «Ich glaube nur, was ich sehe», hat als Grundsatz ausgedient.
Auch in der Medizin passiert Erstaunliches: Bildgebende Verfahren wie eine Magnetresonanztomographie lassen Mediziner in einen Menschen hineinschauen, ohne diesem auch nur ein Härchen zu krümmen. Mich versetzt in Erstaunen, wenn ich lese, dass ein Operationsteam von Zürich aus eine Endoskopie an einem Schwein steuert, das mehrere Tausend Kilometer in einem Operationssaal in China liegt.
Was mich aber am allermeisten erstaunt ist ein Problem, das trotz aller technischen Fortschritte noch immer nicht gelöst werden konnte und das mir in einer gewissen Regelmässigkeit auffällt. Darauf gestossen bin ich gerade kürzlich wieder, als ich meine Unterlagen für die eidgenössischen Abstimmungen aus dem Couvert holen wollte. Warum ist es noch immer nicht möglich, ein Couvert zu kreieren, das sich entlang der Perforation aufreissen lässt, ohne es ganz zu zerstören?
Roland Marti
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