Cheese
Am kommenden Wochenende wird gewählt. Gesucht werden die neuen (oder bisherigen) Mitglieder des Regierungsrats sowie des Grossen Rats. Und wie immer buhlen die Kandidatinnen und Kandidaten mit allen erdenklichen Mitteln um unsere Gunst, respektive um unsere Stimmen. Am offensichtlichsten passiert dies auf Plakaten am Strassenrand.
Von vielen Mitmenschen habe ich gehört, dass sie diese Plakate nerven. Seit ich mir vorstelle, wie die jeweiligen Fotoshootings abgelaufen sein könnten, finde ich sie ganz amüsant. Fotograf: «Möchten Sie lieber mit offenem oder geschlossenem Mund abgebildet werden?» Die Mitte-Kandidatin: «Keine Ahnung, was kommt besser rüber? Ich kann mich nicht entscheiden.»
«Sag mal Cheese!» Der Kandidat der Grünen: «Ich bin Fruktarier. ich sag lieber Holunder, ok?»
«Rutsch bitte etwas nach rechts.» Die SP-Kandidatin: «Auf keinen Fall, keinen Millimeter!»
«Sehr schön, und jetzt bitte fürs Gruppenbild alle mal im Halbkreis aufstellen, der Spitzenkandidat in der Mitte!» Die junge Grünliberale: «Da ist ja jedes Jodelchörli fortschrittlicher als wir! Dort stehen die Frauen im Zentrum.»
«Wenn Sie sich bitte etwas nach links drehen könnten ...» Der SVP-Kandidat: «Das ist unmöglich, ich habe keine linke Seite. Wo kämen wir denn hin?»
«Und nun bitte das smarteste Lächeln aufsetzen, das Sie hinbekommen. Denken Sie an Nemo!» Der FDP-Hoffnungsträger: «Nemo? Der vom ESC?» «Nein, der Clownfisch aus dem Film.» «Clownfische mag ich nicht. Ich hab lieber Aal.»
So ist mein persönlicher Wahlmarathon ein recht vergnüglicher. Ich finde es gar schade, wenn die Plakate bald verschwinden. Was ich noch sagen wollte: Gehen Sie wählen!
Roland Marti
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