«Best of» aus 70 Jahren

Do, 06. Feb. 2025
Der Männerchor Gunzwil zeigte die Freude und Begeisterung, bei dem was er tut und konnte das Publikum von Anfang bis Schluss mitreissen.. (Bilder jaf.)

Um mit dem Männerchor Gunzwil das 70-Jahr-Jubiläum und Jahreskonzert zu feiern, versammelten sich vergangenes Wochenende insgesamt fast 1000 Besucher in der Lindenhalle Gunzwil. Unter dem Motto «Best of» begeisterten die Sänger an zwei Konzerten ihre Zuhörerschaft. Natürlich hielten die Männer zur Feierlichkeit auch die eine oder andere Überraschung für das Publikum bereit.

jaf. 550 Besucher füllten bereits am Samstag jeden verfügbaren Sitzplatz in der Lindenhalle Gunzwil. Aber auch am Sonntagskonzert war die Resonanz der Besucherzahlen sehenswert. Für die Konzertprofis stellte der grosse Andrang jedoch kein Problem dar, wie gewohnt zeigten sie sich perfekt organisiert.

Während sich die Erwachsenen vor dem Konzertbeginn in geselliger Runde austauschten, vertrieben sich die Kinder ihre Wartezeit mit mitgebrachten Buntstiften, einem Kartenspiel oder wurden ihre überschüssige Energie bei Kletterversuchen an der Sprossenwand los. Für das leibliche Wohl der Besucher zeigte die Feldmusik Gunzwil im Service vollen Einsatz. Wohingegen in der Küche Philipp Lander, Patrick Aregger und Walter Rey für ein feines «Znacht» ihre Kochkünste zeigten.

Vorhang öffne dich

Nach dem Konzerteinstieg mit dem «Chianti-Lied» von Gerhard Winkler begrüsste Chorpräsident Toni Dörig die Besucher. Ebenso erwähnte er die Vielzahl verschiedener Delegationen, die der Feierlichkeit beiwohnten. Anschliessend übergab der Präsident das Wort an Judith Dörig-Gerber, die mit Witz und Charme durch den Abend führte. «Im Gründungsjahr 1955 verstarb Albert Einstein, Elvis erlangte durch seinen TV-Auftritt Bekanntheit, die Mikrowelle entstand, die ersten Solarzellen und das Transistorradio wurden erfunden. Aber auch der Männerchor Gunzwil wurde in diesem Jahr gegründet. Zudem machte man sich damals in Beromünster bereits Gedanken über eine Umfahrung des Dorfkerns Flecken», erläuterte die Moderatorin und amüsierte das Publikum. Die auserwählten Stücke zeigten einen Rückblick der letzten siebzig Jahre des Chorlebens. Bekannte Lieder wie «Über sieben Brücken musst du gehen» oder «Heimweh» durften dabei nicht fehlen. Dazu begleitete die Vizedirigentin Silvia Estermann am Klavier und Martin Fluri mit der Handorgel. Gekonnt stimmte Judith Dörig-Gerber mit Anekdoten und Erinnerungen die Zuhörer auf die jeweiligen Lieder ein.

Gänsehautmomente

Für das Lied «Un’estate italiana» gesellte sich die junge Sängerin Naima Cottone zu ihrem Vater und Chormitglied Salvatore auf die Bühne. Das Vater-Tochter Duett brillierte mit seiner Performance und wurde im Refrain vom Klang des Chors begleitet. Das Publikum erlebte Gänsehautmomente. Mit einem ausgiebigen Applaus erreichte die Zuhörerschaft eine Wiederholung der wohlklingenden Darbietung.

Ehrungen und Verabschiedung

In der Pause nutzten die Konzertbesucher die Chance, ihren Wunschpreis bei der Tombola zu gewinnen. Die Preise waren unter anderem Gutscheine für das nachfolgende Abendessen sowie zahlreiche Köstlichkeiten.

Anschliessend ehrte Toni Dörig, welcher selbst seit beachtlichen 14 Jahren Chorpräsident ist, einige Mitglieder für ihren besonderen Einsatz und lange Mitgliedschaft. Als Ranghöchster und somit Ehrenpräsident des Chors wurde Sepp Schmied mit einer bedeutenden Mitgliedschaft von 50 Jahren geehrt. Ausserdem erhielt Guido Gauch eine Ehrung. «Guido kommt an jede Probe und nach der Probe geht er nie nach Hause», erzählte Toni Dörig lachend und belustigte damit das Publikum. Auch die zwei ältesten Sänger Toni Dörig senior und Sepp Galliker wurden für ihre rekordverdächtige Mitgliedschaft gewürdigt. Sie zählen beide über 60 Jahre Mitgliedschaft beim Männerchor Gunzwil. Mit Bedauern musste sich der Chor nach 22 Jahren von Dirigent Philippe Gantenbein, der mit diesem Konzert das letzte Mal dabei war, verabschieden.

Jubel im Publikum

Für das Stück «Rot sind die Rosen» von Semino Rossi kamen die Sängerinnen des «Projekts 23» zum Chor auf die Bühne. Toni Dörig erzählte vom grossen Andrang, den der Chor für dieses Projekt erhielt: «Für das Probesingen kamen zahlreiche Frauen von weit her. Um die Auswahl einzuschränken, beschlossen wir, nur Frauen aus der näheren Region zu wählen.» Perfekt aufeinander abgestimmt konnten die Sängerinnen und Sänger das Publikum mitreissen. «Eins ist keins, fanden wir Frauen. Deshalb bleiben wir für «Ohne Regen gibt es keinen Regenbogen» noch auf der Bühne und singen mit», sagte Judith Dörig-Gerber, die selbst als Sängerin auf der Tribüne stand.

Beim anschliessenden «Medley», ein Mix aus verschiedenen Hits, konnte das Publikum endgültig nicht mehr ruhig auf den Stühlen sitzen. Klatschend und mitschaukelnd wurde die Darbietung bejubelt. Zum Schluss bat der Präsident alle Kinder auf die Bühne, darunter seinen Neffen Ursin. «Ursin und ich sassen einmal beim Mais Silieren zusammen im Traktor, da legte der junge Bub den Arm um meine Schultern und sagte mir: «Seit ich dich kenne, bist du einer meiner besten Freunde», erzählte Toni Dörig gerührt, worauf aus dem Publikum ein chorähnliches «Jööö» ertönte. Danach folgte mit den Kindern auf der Bühne das Überraschungslied «Ciao Amore» von den Kastelruther Spatzen. Ein Wochenende voller Freude und guter Musik neigte sich dem Ende zu.

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