Streiflicht

Do, 20. Feb. 2025

Rivella

Rivella ist tot. Ja, genau so wie Sie jetzt gerade schauen, habe ich auch reagiert, als diese Meldung auf unserem Newsticker reinkam. Was?! Was ist mit unserem Nationalgetränk passiert, das unserer Ski-Nati zu Erfolgen verhalf, Jahrzehnte bevor diese mit Heizschlangen behangen im Starthäuschen hängen blieb?

Aber nein, es geht hier nicht um das erfrischende Milchserumgetränk aus Rothrist, das tausendfach schon unser aller Kehlen befeuchtete. Es geht um Francesco Rivella, der am Valentinstag im Alter von 97 Jahren das Zeitliche segnete. Rivella gilt als Erfinder von … nein, eben nicht Rivella, sondern Nutella, dem weltbekannten, unvergleichlichen Haselnuss-Nougat-Brotaufstrich.

Wenn Sie sich in Ernährungsberatung engagieren, dann lesen Sie bitte ab hier nicht weiter ... So, und nachdem wir Schleckmäuler jetzt unter uns sind, können wir ja offen zugeben, dass es kaum etwas Leckereres gibt als eine dick mit Nutella bestrichene Scheibe frischen Brotes. Die Frage, ob darunter noch eine Schicht Butter gehört oder nicht, spaltet die Menschheit fast ebenso klar wie die Unterteilung in Migros-Kind oder Coop-Kind.

Mir ist klar, dass ein Brotaufstrich, der zum grössten Teil aus Zucker (ein 400 g Glas soll 72 Stück Würfelzucker enthalten) und Palmfett besteht, nicht zu den gesündesten Lebensmitteln gehört, die man sich einverleiben kann. Aber immerhin sind ja auch 13 % Haselnüsse drin, und Nüsse sind bekanntlich gesund.

Da wäre noch die Sache mit dem Palmfett, das einen eher zweifelhaften Ruf geniesst. Seit der Hersteller aber versichert hat, dass Nutella ausschliesslich 100 % zertifiziert nachhaltiges Palmöl enthält, dessen Herkunft über die Ölmühlen bis hin zu den Plantagen rückverfolgbar ist, plagt mich auch diesbezüglich kein schlechtes Gewissen mehr.

Nun ist er verstorben, Francesco Rivella. Der Mann, der in den 1960er Jahren Nutella erfand und auch an der Entwicklung anderer Leckereien wie Mon Chérie oder Kinder-Schokolade beteiligt war. Zeit seines Lebens war er für den italienischen Süsswarenkonzern Ferrero tätig. Er ist für immer von uns gegangen, hat uns aber ein Erbe hinterlassen, das wir nicht nur beim Zmorge kommendes Wochenende geniessen, sondern auch wenn uns der Liebste ein Mon Chérie reicht. Dann sollten wir Rivella eine Gedenkminute widmen. Möge er in Frieden ruhen!

Roland Marti

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