Endlich wieder Regional-Fussball!

Do, 25. Feb. 2021

Endlich wieder Fussball! Die Ankündigungen des Bundesrats lassen hoffen, dass die regionalen Meisterschaften der Amateure am 10./11. April fortgesetzt werden können. Junioren dürfen sogar schon ab März als Mannschaft auf den Platz. Ist man beim Aargauischen Fussballverband bereit? Nachgefragt bei AFV-Geschäftsführer Hannes Hurter.

rc. Nachdem die letzte Saison sowohl im Juniorenbereich, wie auch bei den Amateurvereinen ohne sportliche Entscheidungen abgebrochen werden musste, will man das gleiche Szenario in dieser Spielzeit unbedingt verhindern. So wird derzeit auf Hochtouren geplant, wie die Junioren ab März und die Erwachsenen ab April wieder Meisterschaftsspiele austragen könnten. Auch der Aargauer Cup soll zur Austragung kommen, sagt Hannes Hurter, Geschäftsführer des Aargauischen Fussballverbands.

Beim Verband denkt man schon einen Schritt weiter und hat bereits für die neue Saison, die im August 2021 starten sollte, verschiedene Szenarien ausgedacht, die man je nach Entwicklung der Pandemie «aus der Schublade ziehen kann.» Unklar ist noch, wie viel Publikum an die Fussballspiele pilgern darf. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass behördliche Anordnungen schnell ändern können.


Das Interview mit Hannes Hurter, Geschäftsführer des Aargauischen Fussballverbands AFV wurde vor dem definitiven Bundesratsentscheid vom Mittwochnachmittag und damit vor Redaktionsschluss geführt. Die Online-Version wurde gegenüber der Print-Version deshalb angepasst.


Der Nachwuchs bis 20 Jahre darf ab dem 1. März wieder trainieren. Wie sieht der Fahrplan für die Junioren aus?

Hannes Hurter: «Wir arbeiten derzeit intensiv daran, den genauen Terminplan zu erstellen. Sofern die Kantone den Plänen des Bundesrates zustimmen, dürfen ab dem 1. März alle Juniorinnen und Junioren bis 20 Jahre wieder trainieren und Wettkämpfe bestreiten, was für die gesamte Aargauer Fussballfamilie höchst erfreulich ist. Unser Ziel ist es, in der zweiten Hälfte März mit der Frühjahrsrunde der Juniorinnen- und Junioren-Meisterschaften zu starten.»

Spielerinnen und Spieler ab 20 Jahren (Aktive, Senioren) können die Fussballplätze für Trainings in Gruppen von 15 Personen und ohne Körperkontakt wieder nutzen. Macht das Sinn?

Hurter: «Es ist zumindest ein Lichtblick, dass die Fussballplätze wieder benützt werden dürfen. Taktik- und Techniktrainings sind für Erwachsene wieder möglich, allerdings benötigt es noch ein wenig Geduld, bis in das reguläre Mannschaftstraining zurückgekehrt werden kann.»

Wie zufrieden sind Sie mit den bisherigen behördlichen Entscheiden? Hätten Sie sich eine frühere Öffnung gewünscht?

Hurter: «Wir freuen uns sehr, dass wir wieder eine Perspektive haben im Amateurfussball. Wir haben schon letztes Jahr kommuniziert, dass die Gesundheit der Gesellschaft wichtiger ist als unser Drang, auf die Fussballplätze zurückzukehren. Wir spüren nun aber eine Aufbruchstimmung im Kanton Aargau. Dass rund 10’000 Fussballerinnen und Fussballer im AFV-Gebiet ab dem 1. März wieder trainieren und spielen können, ist sehr erfreulich!»

Die Chance besteht, dass ab dem 22. März Mannschaftstrainings und Spiele auch im Amateurfussball wieder möglich sind. Wann könnte frühestens ein Meisterschaftsspiel stattfinden?*

Hurter: «Wir werden wie bei den Junioren auch in den Aktiven-Kategorien den Teams eine Vorlaufzeit geben, um sich auf die Frühjahrsrunde vorzubereiten. Falls der Bundesrat Mitte März die Massnahmen weiter lockert, ist ein Re-Start am 10. April-Hälfte vorstellbar.»

Würde in diesem Fall die laufende Meisterschaft fortgesetzt oder gibt es andere Pläne?

Hurter: «Mit den aktuell positiven Signalen aus dem Bundeshaus dürfen wir ein optimistisches Szenario ins Auge fassen, bei welchem die Meisterschaft fortgesetzt würde. Wir möchten die Saison 2020/21 wenn immer möglich zu Ende führen. Wir haben bei der Terminplanung bereits reagiert und den Saisonschluss auf den 4. Juli gesetzt, um mehr Spielraum zu bekommen.»

Das heisst, es gäbe Aufsteiger und Absteiger?

Hurter: «So ist es. Sobald gesamtschweizerisch mindestens die Hälfte aller Saisonspiele absolviert sind, gibt es sportlich ein Ergebnis mit Auf- und Absteigern. Es wäre unschön, wenn wir nach dem letztjährigen Saisonabbruch auch diese Spielzeit ohne sportliche Wertung beenden müssten.»

Anm. der Red. - Erst nach Redaktionsschluss wurde bekannt: Der Aargauische Fussballverband (AFV) hat folgende Termine für den Start in die  Frühjahrsrunde festgelegt: Die Kategorien „Junioren A“, „Junioren D“, „Junioren E“, „Juniorinnen FF-19“, „Juniorinnen FF-15“ und „Juniorinnen FF-12“ beginnen am 20. März, die Kategorien „Junioren B“ und „Junioren C“ am 10. April. Die Starttermine für alle übrigen Kategorien erfolgen nach entsprechender Kommunikation und weiteren Lockerungsschritten des Bundesrates. Falls ab 22. März in allen weiteren Kategorien wieder trainiert und gespielt werden kann, ist eine Wiederaufnahme aller Meisterschaften per 10./11. April möglich.

Wie sieht es mit dem Aargauer Cup aus?

Hurter: «Der Axpo Aargauer Cup geniesst bei uns eine hohe Priorität, wir möchten den beliebten und prestigeträchtigen Wettbewerb unbedingt durchführen.»

Anm. d. Red. - Erst nach Redaktionsschluss wurde bekannt: Erstmals in seiner über 30-jährigen Geschichte muss der Axpo Aargauer Cupfinaltag verschoben werden: Aufgrund von diversen noch zu spielenden Cuprunden kann das traditionelle Finaldatum vom Auffahrts-Donnerstag heuer nicht realisiert werden. Gemeinsam mit dem gastgebenden FC Villmergen entschied der AFV, den Spieltag der Finalspiele zu verschieben und neu an zwei Tagen anzusetzen. Der Axpo Aargauer Cupfinaltag soll am Freitagabend, 25. Juni, mit den Senioren-Finalspielen und am Samstag, 26. Juni, mit allen weiteren Finalspielen auf dem Sportplatz Badmatte in Villmergen über die Bühne gehen.

Stehen Sie im Bezug auf diese Entscheidungen im Austausch mit den Clubs? Wollen alle weitermachen?

Hurter: «Wir möchten die Clubs möglichst viel miteinbeziehen und haben deshalb auch die Online-Vereinsumfrage lanciert. Da die Umfrage derzeit noch läuft, können wir noch keine detaillierten Ergebnisse verkünden. Der Tenor ist jedoch eindeutig: Praktisch alle Vereine möchten weiterspielen, wenn immer möglich mit einer sportlichen Wertung der Saison.»

Wie konnte der AFV in den vergangenen Monaten die Clubs unterstützen?

Der Ausfall des Trainings- und Spielbetriebs war sicherlich eine grosse Challenge für uns alle. Der AFV hat bereits im letzten Frühling bekannt gegeben, dass er den Vereinen sämtliche Mannschaftsgebühren für die Saison 2020/21 erlassen und damit für eine finanzielle Entlastung sorgen wird. Im Herbst haben wir den Clubs ermöglicht, Nullwertungen in praktisch allen Kategorien in die Rangliste eintragen zu lassen ohne die sonst üblichen Bussen oder Gebühren. Im Weiteren versuchen wir, die Vereine mit einer raschen und optimistischen Kommunikation zu bedienen und für sämtliche Fragen und Anliegen ein offenes Ohr zu haben.

Die Rückmeldungen von verschiedenen Vereinsfunktionären stimmen uns zuversichtlich, wonach viele Vereine im Corona-Jahr 2020 auch finanziell mit einem blauen Auge davongekommen sind.»

Trotz Corona verzeichnet der AFV einen Zuwachs an lizenzierten Fussballerinnen und Fussballern. Worauf führen Sie das zurück?

Hurter: «Offenbar ist die Lust auf Fussball auch in einem Pandemie-Jahr nicht kleiner geworden. Wir wissen, dass immer noch hunderte Fussballerinnen und Fussballer bei den AFV-Clubs auf Wartelisten stehen und ihrem gewünschten Hobby noch nicht nachgehen können. Der Zuwachs an Lizenzen freut uns, ist aber auch ein Signal und ein Auftrag an die Vereine und politischen Behörden, für genügend Teams, genügend Trainer und nicht zuletzt für eine gute Infrastruktur zu sorgen. In zahlreichen Aargauer Gemeinden bräuchte es dringend neue Rasen- oder Kunstrasenplätze.»

Werfen wir einen Blick in die weitere Zukunft. Plant man für die neue Saison, die im August 2021 startet, verschiedene Corona bedingte Szenarien oder einfach eine ganz normale Saison?

Hurter: «Wir planen seit rund einem Jahr mit diversen Szenarien im Spielbetrieb, die wir je nach Fahrplan der Politik aus der Schublade ziehen und den aktuellen Umständen anpassen können. Dasselbe gilt für die neue Saison. Unser Credo lautet: Wir wollen möglichst viel Fussball ermöglichen!»

 

Die Beschlüsse in der Übersicht:
• Aussensportanlagen wie z.B. Fussballplätze sind wieder geöffnet.

• Für Jugendliche bis 20 Jahre (ab Jahrgang 2001) sind Trainings und Spiele (Meisterschaft, Axpo Aargauer Cup) in allen JuniorInnen-Kategorien wieder möglich. Die Wettkämpfe müssen ohne Publikum stattfinden. 

• SpielerInnen ab 20 Jahren (Aktive, Senioren) können die Fussballplätze für Trainings in Gruppen von 15 Personen und ohne Körperkontakt wieder nutzen.

 

 

 

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