Keine grossen Fahrplan-Probleme auf der komplett erneuerten Teilstrecke der S28 zwischen Zofingen und Suhr. Allerdings führt schon eine minimale Verspätung dazu, dass in Suhr der Anschluss nach Aarau verpasst wird. Etwas irritierend ist die neue Nivellierung beim Einstieg: zwischen Perron und Fahrzeug klafft eine 20 Zentimeter hohe Stufe.
Es war laut SBB der grösste Fahrplanwechsel seit elf Jahren. Auch wenn in unserer Region keine Neuerungen zu verzeichnen sind, so interessieren doch die Anschlüsse in die weiteren Regionen. Richtung Norden sind dies die Anschlüsse in Suhr (nach Zofingen und Lenzburg) und in Aarau, wo bei der Weiterfahrt nach Zürich und Olten Züge manchmal zwei, manchmal drei Minuten früher abfahren. Entsprechend wurden auch die Abfahrtszeiten der WSB in Suhr angepasst Eine minimale Verspätung der S28 führt nun dazu, dass das «Trämmli» Richtung Aarau schon weg ist.
«Schuld» ist die Seetalbahn
Auf dieser komplett renovierten Teilstrecke der S28, zwischen Suhr und Zofingen fällt aber zuerst einmal eine negative Neuerung auf.Um in den Zug zu gelangen, muss man vom Perron her 20 Zentimeter hinab in den Zug steigen. Eine Stolperfalle für unachtsame Zugfahrende, aber auch eine nur schwer überwindbare Stufe für Rollstuhlfahrer. Paradoxerweise entsprechen die auf der ganzen Strecke umgebauten Haltestellen jetzt dem Behindertengleichstellungsgesetz. «Das Problem sind die Züge», sagt dazu Reto Schärli, Mediensprecher der SBB: «Auf der Nationalbahnstrecke verkehren Gelenktriebwagen (GTW) Seetal, das sind Spezialfahrzeuge wie sie auf der Seetalstrecke zwischen Aarau und Luzern eingesetzt werden müssen.» Durch die Nähe der beiden Strecken zueinander, könne im Störfall Zugsmaterial ausgetauscht werden.
Stolperfalle bleibt zwei
Jahre Mit dem Umbau der Perrons auf der Nationalbahnstrecke sei nun aber der Austausch des Rollmaterials nötig und geplant. «Allerdings», schränkt Schärli ein. «Erst in zwei Jahren werden die heutigen GTW-Seetal-Fahrzeuge sukzessive durch dreiteilige Domino-Kompositionen ersetzt, bei denen die Einstiegshöhe auf 55 Zentimeter angepasst ist.» Will heissen: Die Stolperfalle bleibt noch zwei Jahre bestehen, auch an den Haltestellen in Oberentfelden, Kölliken und Safenwil. Nur in den Bahnhöfen Suhr und Lenzburg kann weiterhin ebenerdig eingestiegen werden – Rollstuhlfahrer und nicht nur ältere Menschen werden dies zähneknirschend hinnehmen müssen. Immerhin verkehrt die S28 nun durchgehend im Halbstundentakt und zwar täglich zwischen 6 und 20 Uhr. Möglich machen dies die zum Teil auf zwei Spuren ausgebauten Streckenabschnitte.
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