Am 16. April 2016 wird die FDP Schweiz die Nachfolge für das Amt ihres Präsidenten bestimmen, nachdem Philipp Müller, überraschend seinen Rücktritt erklärte. Der abtretende Präsident spricht im Interview zu seinen Beweggründen, seinen politischen Befindlichkeiten und auch zur Asylreform.
Philipp Müller, Sie haben bei der Bekanntgabe Ihres Verzichts auf eine erneute Kandidatur als FDP-Präsident mehrfach betont, man soll dann gehen, «wenn es am schönsten ist». Das tönt zwar gut, aber möglicherweise ist es nur die halbe Wahrheit?
Philipp Müller: «Diese Frage klingt ja richtiggehend nach Verschwörungstheorie! Es ist sicher besser den Platz zu räumen, bevor man zum Sesselkeber wird. Ich wurde zwar mehrfach gebeten, weiter zu machen, aber ein Generationenwechsel tut auch gut.»
Sie sind ja «erst» seit 2012 FDP-Präsident. Ist es nicht vielmehr so, dass Ihnen der ganze «Politkram» heute mehr zu schaffen macht als früher und Sie sich deshalb schon mehr als einmal gefragt haben: Für was bzw. wen mache ich das alles?
«Überhaupt nicht.Politik in Bern mache ich nach wie vor gerne und Spass macht es mir immer noch. Es ist nie langweilig, nie immer wieder dasselbe und immer hochspannend. Hätte ich zudem Ja gesagt zu einerVerlängerung, hätte ich bis 2020 machen müssen. Wir haben zwar Amtsperioden von zwei Jahren, aber ein Rücktritt im Jahr 2018, also ein Jahr vor den nächsten Wahlen, wäre nicht optimal gewesen. Ein neuer Präsident muss sich ja auch erst einarbeiten. Zudem bleibe ich ja in Bern. Das Ständerats-Mandat ist eine neue Erfahrung.»
Dieser Artikel ist am Freitag, 1. April 2016 iu der gedruckten Ausgabe Nr. 26 unserer Zeitung erschienen. Verpassen Sie nie wieder einen Artikel und abonnieren Sie das Wynentaler-Blatt noch heute.

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