Das vielfältige Leben der Konzertmeisterin

Di, 13. Sep. 2016
Leandra Wolf, camerata aargauSüd (Bild: Remo Conoci)

Die «camerata aargauSüd» verkörpert in diesem Namen die regionale Verwurzelung. Seit 2011 verfügt das Laienorchester neben einem hervorragenden Dirigenten David Reitz über eine professionelle Konzertmeisterin: Leandra Wolf. Aber was macht eine Konzertmeisterin überhaupt? Ein Portrait.

 

«Das Reizvolle an der orchestrierten Musik ist es, Raum für Spontanes und Persönliches zu finden», beschreibt Violinistin Leandra Wolf ihre Aufgabe als Konzertmeisterin bei der Camerata aargauSüd. Sie sei zwar als Bindeglied zwischen dem Dirigenten und dem Orchester schon wichtig, «trotzdem halten wir uns alle genau an den Notentext.»

Was sie als kleiner Teil eines Ganzen beschreibt, macht sie mit viel Engagement und Leidenschaft: Kurz vor dem Konzert ist sie es, die den Kammerton «a» angibt, danach setzt sie sich zur Linken des Dirigenten und zuvorderst in ihrem Register. Sie macht das mit einer bestechenden Sicherheit, die sich auf das ganze Ensemble überträgt und heimst entsprechende Komplimente ein: «Für mich und für die Camerata ist Leandra ein Lotto-Sechser, ein absoluter Glücksfall», sagt Nina Stocker, seit vielen Jahren Teil des Laienorchesters, zuständig für die Medienarbeit und gute Seele im Team.

Dass Wolf heute bei der Camerata spielt, ist ein Glücksfall, hat aber ebenso mit einem tragischen Ereignis zu tun: «2010 verunfallte der damalige Konzertmeister Jürg Waldmeyer auf einer Wanderung tödlich, und das Orchester stand vor dem Gemeinschaftskonzert mit der Musikschule Reinach ohne instrumentale Führung da», schildert Nina Stocker die Ereignisse vor sechs Jahren. In dieser Notsituation habe Leandra Wolf, welche die Schüler der Musikschule betreute, vorläufig die Aufgabe des Konzertmeisters übernommen. «Die Zusammenarbeit mit ihr gestaltete sich so erfreulich, dass sich Leandra auf eine erneute Anfrage hin zum Bleiben entschied. «Und sie hat sich mit ihrem wunderbaren Geigenspiel in die Herzen der Zuhörer gespielt», schwärmt Nina Stocker und meint damit nicht zuletzt die beiden Soli, welche die Luzernerin im April dieses Jahres beim Frühlingskonzert der Camerata zum Besten gab.

Das Wynentaler Blatt schrieb damals: «Die Konzertmeisterin wuchs im Zusammenspiel mit der Laute und später mit der Querflöte regelrecht über sich hinaus und liess manchen Zuhörer erfreut und überrascht die Ohren spitzen. Der überaus lang anhaltende Applaus sorgte noch einmal für Gänsehaut.»

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Diesen Bericht finden Sie in der WB-Ausgabe Nr. 71, vom Dienstag, 13. September 2016. Abonnieren Sie das Wynentaler-Blatt noch heute - Sie verpassen nie wieder das wirklich Wissenswerte aus IHRER Region.

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