Streiflicht

Do, 04. Feb. 2021

Positiv-Rate

Nein, nein, in diesem Beitrag geht es nicht um Corona. Sondern um Raser, Autoposer, Arbeitslosigkeit und Ladendiebstähle. Ereignisse, über die man in den Medien täglich informiert wird. Sie meinen, das passt aber so gar nicht zum Titel? Sie haben recht: die Arbeitslosenzahlen sind so hoch wie schon lange nicht mehr. Im Ausserortsbereich einer Aargauer Gemeinde wurden bei der letzten Messung doppelt so viele Fahrzeuge ertappt, die den Strafbestand der Raserei erfüllt haben und im letzten Sommer verzeichnete die Polizei in ihrer Statistik eine dramatisch steigende Zahl von Meldungen wegen Autoposern. Der viel zu warme Rekord-November und die Schneemassen im Januar unterstreichen, in welch katastrophalem Zustand das Klima ist. Haben Sie gewusst, dass in der Schweiz 7000 Personen in einem Gefängnis sitzen? Vor 20 Jahren waren es nur 5000 – das ist eine Zunahme von 40 Prozent! Rekord-Klauen in der Migros, Schlägereien im Stadion, Katastrophe! Explosionsartig! Tote! Skandal! So schlimm wie noch nie!

Warum drehen wir die Sache nicht einfach mal um: 96,2 Prozent aller arbeitsfähigen Personen haben im Aargau einen Job. In Reinach fahren 94 von 100 Verkehrsteilnehmer mit der korrekten Geschwindigkeit, praktisch 100 Prozent der Fussgänger werden nicht überfahren. Letzten November herrschten währen 28 Tagen für die Jahreszeit völlig normale Temperaturen. 999 von 1000 Zuschauer eines Fussballspiels sind keine Hooligans und ebenso viele Kundinnen und Kunden zahlen alles, was in ihrem Einkaufswagen liegt. Die Zahl der Gefängnisinsassen hat sich seit 2013 stabilisiert und sinkt seit drei Jahren sogar. Rund 8,6 Millionen oder 99,96 Prozent der in der Schweiz lebenden Personen sitzen demnach nicht in einem Gefängnis.

Wir vergessen das viel zu oft: Schlagzeilen und Eilmeldungen zeigen die Abweichungen von der Normalität.Wir werden inzwischen mit so vielen Abweichungen eingedeckt, dass wir glauben, die Abweichung sei die Normalität. Wann haben wir damit angefangen die Welt in einem schlechten Licht zu sehen? Seit es Zeitungen gibt? Seit Meinungen wichtiger geworden sind als Fakten? Oder weil wir uns früher an Stammtischen und heute in Kommentarfunktionen viel lieber aufregen als uns über etwas schönes zu freuen? Über 99 Prozent der Dinge die auf der Welt passieren sind gut. Uns ist nur irgendwie der Blick dafür genommen worden.

REMO CONOCI

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so en tolle komentar Danke!
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