Im Rahmen vom Erzähltal aber auch im Rahmen des nationalen Ortsbürgertages fand am Samstag im Gemeindesaal Burg die Veranstaltung «Zwei Männer im Zwiegespräch» statt.
rms. Obwohl David Leibundgut und Christian Schweizer keine Ortsbürger und dem Namen nach Berner sind, war der Entscheid des Ortsbürgervereins , diese beiden Männer für den Anlass einzuladen, goldrichtig. Beide sind in Menziken aufgewachsen und ihre Geschichten aus dem obersten Wynental führten nur anfänglich in die Urzeit, als das Tal noch unbesiedelt war. Christian Schweizer holte seinen langjährigen Freund David Leibundgut bald zurück in die eigene, gemeinsame Geschichte. So berichteten die beiden frisch von der Leber weg über ihre gemeinsame Kindergartenzeit und über die Spuren, die sie – teils noch heute sichtbar – hinterlassen haben. Der Container vor dem Kindergarten beispielsweise ist noch heute so bemalt, wie es die beiden als junge Buben für richtig hielten. «Dass diese Farbe auch heute noch hält! Die muss so hochgiftig gewesen sein. Es ist ein Wunder, dass wir bis heute überlebten.» Die trockenen Sprüche, einem herzlich unaufdringlichen Humor entspringend, kamen beim Publikum sehr gut an. Dabei interagierte das Duo auch immer wieder mit den Zuhörenden, liess sich die Namen verschwundener Bäckereien, Metzgereien oder Restaurants zurufen und holte so das eine oder andere «ah, jo genau, das hets jo au no gäh» heraus.
Auf der Leinwand erschien jeweils ein passendes Foto – und schon sprudelten die Erinnerungen. Etwa bei den Bildern der Wynental- und Suhrental-Bahn (WSB) aus der Zeit, als deren Trassee noch mitten durch die Strassen des Oberwynentals führte. Das liess die beiden Protagonisten vermuten, dass es wohl niemanden gibt, der diese Zeit miterlebt hat und nicht irgendwo an seinem Körper eine Wunde aufweist, weil er oder sie mit dem Veloreifen in die Geleise geraten war.
Als Requisiten standen neben einem alten Sofa verschiedene Trouvaillen auf der Bühne. Etwa die Zieltafel des legendären Skilifts beispielsweise, den Werner Hunziker von 1968 bis 1993 in der Menziker Waldegg betrieb, und über den «Leibi und Schweizi» auf der Bühne einige Anekdoten zum Besten gaben. Oder einen original Rössli-Abfallkorb, wie er einst vor Hunderten Restaurants anzutreffen war. Oder auch die apfelförmige, grosse Schlör-Werbetafel, zu der das Duo auch die eine oder andere Erinnerung teilte.
Die Zeit verflog ob der kurzweiligen Schilderungen von «Leibi und Schweizi» wie im Flug. Und als die beiden nach gut einer Stunde ihren wohlverdienten Applaus erhielten, war auch das eine oder andere «ich hätte noch stundenlang zuhören können» zu vernehmen.
Zum Abschluss des Events stimmte Lubomir Rachunek, Präsident und Dirigent vom Männerchor Burg, mit dem ganzen Saal die bekannten Hits «Que será, será» und «Wonderful World» an. Und bei einem feinen, vom Ortsbürgerverein offerierten Imbiss liess man den interessanten Abend ausklingen.
Auf unserem Youtube-Kanal finden Sie ein kurzes Interview mit David Leibundgut und Christian Schweizer kurz nach ihrem Auftritt. Scannen Sie einfach den QR-Code mit Ihrem Handy.
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