Das Suhrental als eigener Bezirk

Mi, 25. Jan. 2017
Lis Lüthi, Geschäftsführerin Regionalverband Suhrental: «Wenn die Gebiete Suhren- und Ruedertal und der Bezirk deckungsgleich sind, ermöglicht das in vielerlei Hinsicht eine bessere Zusammenarbeit.» (Bild: Remo Conoci)

Suhren- und Ruedertal sind in vielen Bereichen heute schon eine eigene Einheit: Regiowehr, Kreisschulen und Spitex organisieren sich unabhängig von ihrer Bezirkszugehörigkeit. Dem will der Regionalverband Suhrental Rechnung tragen und fordert jetzt einen eigenen Bezirk.

Immer mehr öffentliche Aufgaben werden vom Kanton an die Regionalverbände delegiert – nicht etwa an die Bezirke. Das stellt auch der Regionalverband Suhrental (RVS) fest: «Die Bezirke, denen unsere Gemeinden angehören, spielen im täglichen Leben kaum mehr eine Rolle», sagt Lis Lüthi, die seit Dezember 2016 als erste Geschäftsführerin des RVS tätig ist.

Eine ihrer ersten Aufgaben war die Organisation einesWorkshops, an dem rund 20 Gemeindevertreter teilgenommen haben. Gefehlt haben lediglich Vertreter aus Holziken und Kölliken. Der Anlass ging der Frage nach, wie das Suhren- und Ruedertal als eigenständige Region besser wahrgenommen und entwickelt werden kann. Der Schluss, zu dem die Teilnehmer gekommen sind: «Das Suhrental braucht einen eigenen Bezirk.»

Täler in der Identitätskrise?
«Das Suhren- und das Ruedertal haben viel zu bieten: Intakte und vielfältige Landschaften, eine verkehrsgünstige Lage und günstiger Wohnraum. Auch kulturell hat die Region sehr viel zu bieten und verfügt über ein reiches Vereinsleben», erklärt Lis Lüthi. Was wie perfektes Marketing tönt, kann man auch als Hilferuf verstehen: Ist die Zugehörigkeit zu drei Bezirken gar ein Hindernis für das Standortmarketing? «Natürlich», sagt die Geschäftsführerin, «die heutige Bezirkseinteilung stammt aus einer längst vergangenen Zeit. Sie erschwert das regionale Bewusstsein erheblich.

Nehmen wir diese drei Beispiele: Der Regiowehr Suhrental gehören die Gemeinden Hirschthal, Holziken, Schöftland und Staffelbach an. Die Kreisschule Oberstufe Oberes Suhrental bedient die Gemeinden Attelwil, Kirchleerau, Moosleerau, Reitnau, Staffelbach und Wiliberg.Und der Spitex Suhrental Plus gehören ausser Holziken alle Suhren-, Rueder- und Uerkentaler Gemeinden an. Ihre Gemeinsamkeit besteht darin, dass die angeschlossenen Gemeinden unterschiedlichen Bezirken angehören.»

Vorwärtsmachen oder Schulterzucken
Bisher sind das alles nurWorthülsen. Ein konkreter Plan, wie es mit der Schaffung eines neuen Bezirks weiter gehen soll besteht nicht. Noch nicht. «Es ist ein erster Schritt.», sagt Lis Lüthi. «In erster Linie sollen die Diskussion und das Bewusstsein über die praxisuntaugliche Bezirkszuteilung angeregt werden.» Sollte sich die Sache konkretisieren, wären danach Abklärungen über die formelle Vorgehensweise nötig, später müssten Gesetze und Verordnungen angepasst werden, ganz zu schweigen von den Strukturen bei Gerichten.

Wäre es gemessen am Aufwand nicht einfacher, schulterzuckend über die Existenz von Bezirken hinwegzusehen und den Regionalverband ins Rampenlicht zu stellen? «Wie erwähnt, die Bezirksgrenzen spielen heute zwar nicht mehr eine so wichtige Rolle, dennoch fiele es in einigen Bereichen leichter, wenn die Strukturen von Region und Bezirk deckungsgleich wären. Es ist jedoch überhaupt nicht die Idee, dass sich das Suhren- und Ruedertal abschottet von seiner Umgebung », versichert die Geschäftsführerin, «im Gegenteil, dadurch wären nicht nur interne Verbesserungen möglich, sondern auch die Zusammenarbeit mit anderen Bezirken würde vereinfacht.»

Als Grundlage für das weitere Vorgehen wird nun aus den Ergebnissen des Workshops eine Entwicklungsstrategie erarbeitet, die den Gemeinden vorgestellt wird. Ist diese abgesegnet, dient sie als Arbeitspapier für konkrete Massnahmen. Klar ist, dass der Workshop nicht zum Plausch durchgeführt wurde. Der Kanton Aargau setzt künftig nämlich von sich aus verstärkt auf die Zusammenarbeit mit den Regionalverbänden – und weniger mit den Bezirken.

(Remo Conoci)

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