Am vergangenen Donnerstagabend lud das ASANA Spital Menziken mit Alessandro Wildisen, Leiter Chirurgie Spital Menziken, zu einem packenden Vortrag über präventive Möglichkeiten einer Krebsvorsorge ein. Zahlreiche Interessierte folgten dieser Einladung. Der grosse Saal im Spital Menziken war beinahe bis zum letzten Platz gefüllt.
Dr. med. Alessandro Wildisen, Leiter Chirurgie am ASANA Spital Menziken und Chefarzt Viszeralchirurgie am LUKS Sursee, stiess mit seinen praxisnahen Ausführungen über die Krebsvorsorge auf grosses Interesse.. Angesichts der Zahlen und Statistiken in der Schweiz, Europa und weltweit sieht es so aus, als würde uns diese Erkrankung noch lange begleiten. Das Beste vorab sei jedoch, dass Krebs nicht zwingend ein Todesurteil sein muss. Bei einigen Krebsarten ist die rechtzeitige Erkennung der Schlüssel zum Bezwingen der Krankheit. Ebenso kann auch bei angepassten Krebstherapien die Überlebenszeit nach der Diagnose etliche Jahre betragen.
Die eigentliche Schwierigkeit an der Krebserkrankung ist oft die Situation, dass Patienten gesund leben und dennoch an Krebs erkranken. Dies hängt unter anderem mit der Genetik zusammen. Wenn Eltern bereits an einer Krebsart erkrankt wären, sei eine strenge präventive Kontrolle von direkten Verwandten sehr sinnvoll. Prostata-, Brust- und Lungenkrebs gehören zu den am meisten verbreiteten Krebsarten, gefolgt vom Dickdarmkrebs. Bei Männern und Frauen hat der Verzicht von Tabak und Alkohol einen prägnanten Einfluss auf die Gesundheit. Ebenso ist ein angepasster Lebensstil und eine gesunde Ernährung oft ein Faktor für eine gute Krebsvorsorge.
Risikofaktoren
Rauchen, Alkohol und Übergewicht gehören zu den Dingen, die eine Krebserkrankung begünstigen könnten. Wildisen relativierte den oft als Bagatelle abgetanen Alkoholkonsum: Nicht einmal ein Glas Wein sei wirklich gesund. Guter Schutz bei UV-Strahlung sei ebenso wichtig in der Prävention wie eine regelmässige Kontrolle zur Früherkennung bei einem eventuellen Melanom. Zudem wäre die Vermeidung von Übergewicht essentiell für Vorbeugung von Krebs.
Der Körper benötigt für einen guten Fettstoffwechsel Bewegung. Sitzen wäre in der heutigen Zeit das neue Rauchen. Wenig Bewegung sei beinahe gleich schlimm wie Rauchen an sich. Sich täglich moderat zu bewegen hätte einen enormen Einfluss auf die Gesundheit. Die Ernährung, insbesondere die mediterrane Ernährung mit viel Gemüse, gutem Olivenöl, Fisch und wenig Fleisch würde sich in der Krebsvorsorge sehr positiv auswirken. Die Ernährung sei so gesund, sagte Wildisen, dass diese sogar ins UNESO Weltkulturerbe aufgenommen wurde.
Neue Wege
Neu werden an gewissen Spitälern in der Schweiz Krebspatienten gezielt auf Operationen und Chemo vorbereitet – mit angepasster Ernährung, Sport und Physiotherapie. Der Erfolg dieser Therapieform bewähre sich sehr gut. Die Patienten würden sich schneller erholen. Auch in der Prävention von über siebzigjährigen Personen zeigte die internationale Do HEALTH Studie unter der Leitung der Universität Zürich ein wirksames Massnahmenpaket punkto Krebsvorsorge: Die Kombination aus hochdosiertem Vitamin D, Omega 3 Fettsäuren und einem einfachen Training könne das Krebsrisiko kumulativ um 61 Prozent verringern.
Die einfache und gute Prävention kann wirksam sein. Das Schlusswort von Alessandro Wildisen zeigt aber auch, dass man eins nicht vergessen darf – trotz aller Vorsorge. Man soll das Leben geniessen. Vielleicht gehört diese Quintessenz sogar zu einer der besten Vorsorgen überhaupt.
Dominique Rubin


Neuen Kommentar schreiben