Zur Balzzeit im Februar und März vollführen Rotmilanpaare wahre Kunstflüge über dem späteren Brutplatz. Die Revierkonkurrenten nehmen neugierig davon Kenntnis. Eine Langzeitstudie der Schweizerischen Vogelwarte Sempach zeigt auf, wie Rotmilane aufwachsen, selbstständig werden und ein eigenes Revier suchen.
René Fuchs
Ein schrilles, langgezogenes «Wiiieeh» durchdringt den Alltagslärm. Elegant und geschmeidig segelt ein Rotmilan mit rostbraunem Gefieder und gestreiftem, hellem Kopf über Häuser und Wiesen. Der gegabelte Schwanz und die grossen weissen Flügelfelder vor den schwarzen Handschwingen fallen auf. Seine verhältnismässig schmalen Flügel sind beim Gleiten nach hinten abgewinkelt. Unablässig steuert er den Flug mit seinem langen Gabelschwanz. Oft kreist er stundenlang. Seine…