Streiflicht

Fr, 03. Jan. 2025

Entscheidend

Ein neues Jahr ist angebrochen. Manche sagen, es ist ein für die Zukunft der Menschen entscheidendes Jahr. Aber ist das nicht immer so?

Wir treffen ja selber, für uns ganz persönlich immer und immer wieder Entscheide. Manche eher profan, manche von grösserer Tragweite für unser Leben: Verzichte ich an der Neujahrsparty auf Alkohol oder lasse ich mich von Nez Rouge heimchauffieren? Esse ich Fleisch oder ernähre ich mich vegan? Wollen wir Kinder? Drei-Königs-Kuchen mit Sultaninen, mit Schoggi oder ohne alles? Strebe ich ein Studium an oder beweise ich mein Talent lieber in einem soliden Handwerk? Coupe Romanoff ganzjährig zum Dessert oder nur zur Erdbeersaison − und mit oder ohne Schlagrahm? Migroskind oder Coopkind? Glaube ich an Gott, Allah, Buddha oder orientiere ich mich in der Religionsfrage komplett anders? Freue ich mich auf die närrischen Tage oder lässt mich Fasnacht kalt. Ferien lieber in wärmeren oder in kühleren Gefilden? Mache ich mich chic, wenn ich unter Leute gehe, oder ist mir mein Look egal? Bin ich tolerant oder gilt nur meine eigene Meinung? Vertraue ich eher Putin oder Trump? Verzichte ich auf unnötige Reisen oder ist mir das Klima wurst?

Es ist die Summe dieser und vieler weiterer Entscheidungen, die unser Leben ausmachen. Einige davon betreffen nur uns selber, mit einigen gehen wir vielleicht unserem familiären Umfeld auf die Nerven oder sorgen hier für Freude. Einige haben Auswirkungen auf das Leben anderer − und umgekehrt. Und ob wir nun Trump oder Putin besser finden, spielt insofern keine Rolle, als dass die beiden sowieso auf die Meinung Dritter pfeifen. Was die Sache ungemein kompliziert macht: Es gibt oft kein richtig oder falsch, oder wir erkennen erst im Nachhinein, was wohl klüger gewesen wäre. Wir brauchen also auch noch etwas Glück, um uns für die schliesslich bessere Variante zu entscheiden. Genau dieses Glück wünsche ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, von ganzem Herzen!

Und wenn Sie jetzt der Meinung sind, dass das Glück Sie verlassen hat und Sie immer die falsche Entscheidung treffen, dann halten Sie sich an das Zitat des irischen Schriftstellers Oscar Wilde (1854 bis 1900): Am Ende wird alles gut sein. Wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende.

Roland Marti

PS: Danke, dass Sie sich entschieden haben, das Wynentaler Blatt auch im Jahr 2025 zu lesen!

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