Unmöglich
Was hierzulande allenthalben Kopfschütteln auslöst, ist Tatsache: Donald Trump, ein unverbesserlicher Egozentriker, Narzisst und verurteilter Straftäter, hat zum zweiten Mal sein Amt als Präsident des mächtigsten Landes der Welt angetreten. Dass er noch am ersten Tag seiner neuen Regentschaft über 1000 Häftlinge begnadigt, welche sich vor vier Jahren am Sturm aufs Capitol beteiligten und damit genau jene Verfassung mit Füssen traten, auf welche Trump jetzt seinen Amtseid leistete, lässt nichts Gutes erahnen. Ebensowenig, dass er die wichtigen Posten seiner Regierung mit Leuten besetzt, die sich bestenfalls durch grenzenlose Loyalität oder grenzenlosen Reichtum auszeichnen. Und Trumps Ankündigungen, den Panama-Kanal, Kanada und Grönland zu erobern − notfalls mit Waffengewalt − tragen auch nicht zum Gefühl bei, man habe es mit einem normal denkenden Menschen zu tun. Seien wir also gespannt, was Trump mit dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten in den nächsten vier Jahren anstellt.
So ganz unbegrenzt sind diese übrigens nicht. Ich habe nämlich festgestellt, dass es absolut unmöglich ist, beim bekanntesten amerikanischen Burger-Brater (ja, der mit dem goldenen M) etwas zu bestellen, ohne dass eine Rückfrage erfolgt. «Einmal Pommes, bitte.» «Mit Ketchup?»
Beim nächsten Versuch: «Ein Cheeseburger-Menu mit Pommes, mit Ketchup und eine Cola, bitte.» «Gerne, das Menu Medium?» Mist! Schon wieder nicht geschafft.
Als ich mit meinem Bruder darüber diskutierte, dass bei einer Bestellung im McDonald's immer mindestens eine Rückfrage kommt, wagte ich eine Wette mit meinem Bruder.
«Wenn ich eine Bestellung ohne Rückfrage schaffe, bezahlst du die Rechnung.» Mein Bruder schlug ein, ich atmete tief durch, überlegte kurz und bestellte wie ein Profi: «Ein Big-Mac-Menu Medium, bitte, mit Pommes Frites und Curry-Sauce, ein Coca-Cola-Zero, das alles zum Mitnehmen.» Peng ... das sass! Und ich hatte offensichtlich nichts vergessen. Die Verkäuferin lächelte freundlich, tippte die ganze Bestellung fein säuberlich in ihre Kasse. Mein Trick mit der auswendig gelernten Bestellung schien aufzugehen. Ich wollte mich schon bei meinem Bruder bedanken, und er zückte bereits sein Portemonnaie, als die Verkäuferin von ihrer Kasse hochschaute und mit treuherzigem Blick fragte: «Ist das alles?»
Roland Marti
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