Das Konzert des Kammerorchesters Schöftland zum 75-Jahr-Jubiläum dauerte exakt 75 Minuten, ohne Danksagungen.
aw. Unter dem Motto «Best of Volksmusik und Schlager» erlebten die Besucher ein Konzert der Superlative. Orchesterleiter Peter Klaus inszenierte ein dreiteiliges Konzert mit einem volkstümlichen Teil, gefolgt von ungarischer Tanzmusik und einem musikalischen Strauss deutschsprachiger Hits.
Tenor Hans Michael Sablotny zauberte bei «Ja das Schreiben und das Lesen» aus der Operette «Der Zigeunerbaron» ein rosa Schweinchen aus der Jackentasche hervor. In dem bekannten Operettenlied von Johann Strauss Sohn geht es bekanntlich um Borstenvieh und Schweinespeck. Bei den Proben zu «Für mich soll’s rote Rosen regnen» bekam er aufgrund von Kindheitserinnerungen feuchte Augen. Dem Publikum blieben Tränen bei dem durch Hildegard Knef bekannt gewordenen Liebeslied erspart, dafür regnete es Rosenblätter auf den Tenor. Die Ovationen aus den Stuhlreihen schlossen theatralische Mimik und Gestik ein.
Streichorchester und Akkordeon
Ausdauer brauchte es bei den 15-minütigen Variationen zu dem Schweizer Volkslied «S’Vreneli ab em Guggisberg». Das Streichorchester löste sich mit den Improvisationen von Akkordeon, Sabine Bachmann-Frey, und der Klarinette von Sven Bachmann zyklisch ab. «Im Aargöi sind zwoi Liebi» für Klarinette und Akkordeon sowie «Le ranz de vaches» komplettierten den Volksmusikteil. Die ungarischen Tänze Nr 1 und 5 g-moll von Johannes Brahms für Streichorchester und Akkordeon folgten.
Viele Jahre dabei
Die Danksagung von Severin Lüscher galt nicht nur den Solisten und dem Orchesterleiter für sein feinfühliges Arrangement sondern auch der finanziellen Unterstützung des gemeinnützigen Frauenvereins, Blumen Faes für die Blumendekoration und den überreichten Sträussen sowie der Gemeinde für den Jubiläumsbatzen. Mit Rosen bedacht wurden Benno Matter für 60 Jahre Spielen der zweiten Geige, Peter Klaus für 40 Jahre musikalische Leitung, Elisabeth Lüthi für 40 Jahre Konzertmeisterin sowie Hedy Bitterli und Marianne Boner für Mitwirkung im Orchester über den gleichen Zeitraum. Barbara Lüthi feierte ein 30-Jahr-Orchesterjubiläum.
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